Bald werden wieder Horden von aufgeregten, in schwarze Mäntel und Umhänge gekleideten und total fanatischen Minderjährigen die Geschäfte belagern, um auch die neueste Ausgabe ihrer Bibel zu ergattern. Die Rede ist hier nicht von Marilyn Manson-Fans beim Kauf von dessen neuem Album, sondern von viel schlimmeren Freaks: den Harry Potter-Fans. Nach Pokemon, Magic, Teletubbies, Power Rangers und Rentner verprügeln ist Harry Potter der neue Trend auf dem hart umkämpften Markt der Teenie-Abzocke.
Die Autorin J.K. Rowling ist mit dieser Art von Schundliteratur mittlerweile so reich geworden, dass sie ihre massiv-goldenen Klodeckel mit Diamantsplittern verzieren könnte. Macht sie natürlich nicht, denn wer will sich schon auf diese Weise am Hintern verletzen?
Den Hintern scheint sich übrigens auch gerne ihr erfolgreicher Romanheld Harry Potter zu verletzen, wenn auch auch ganz anderen Motiven. Die lange vermutete Homsexualität Potterws wird mittlerweile schon in intellektuellen Fachkreisen diskutiert.
Doch egal ob schwul oder nicht, die eigentlich interessante Eigenschaft Potters ist, dass er zaubern kann. Wobei Rowling unglücklicherweise bei Harry Potters Zauberei sämtliche interessanten Elemente der traditionellen Zauberei weggelassen hat. Es werden weder Ritualmorde an kleinen Kindern begangen noch unschuldige Kätzchen misshandelt, um dadurch z.B. die Lottozahlen vorherzusagen. Nicht einmal unberührte (weibliche) Jungfrauen werden im neuen Potterbuch mit dem Zauberstab oder ähnlichem entjungfert, obwohl dazu eigentlich gar keine Zauberei nötig wäre.
Stattdessen wird eine Soft-Version der Magie beschrieben, bei der man ein wenig mit dem Zauberstab wackeln und einen dummen Spruch von sich geben muss, damit man die Farbe einer Kaffeetasse verändern oder auf einem Besenstiel fliegen kann. Das ist zwar völlig langweilig, hat aber immerhin den Vorteil, dass hoffentlich auch dieses Jahr wieder hunderte fanatische Harry Potter-Fans einen Besen besteigen, mit irgendeinem Stecken schwingen und sich dann aus dem 9.Stock einen Hochhauses stürzen, um einmal wie ihr großen Vorbild fliegen zu können. Das freut die Besenhersteller, weil die Besen bei solchen Aktionen samt "Reiter" am Boden zerschmettert werden und die Eltern einen neuen Besen kaufen müssen.
Bei der Zauberei in Potter-Büchern gibt es zwar auch "böse" Zauber, mit denen man andere Leute erstarren lassen oder ihnen z.B. einen Schweinchen-Schwanz hinzaubern kann. Solche Flüche haben aber die seltsame Eigenschaft, dass sie als eine Art Energiestrahl aus dem Zauberstab schießen und nur auf den wirken, der von solch einem Strahl getroffen wird. So ein Zaubererkampf artet dann meist zu einem derart lächerlich unblutigen Energiestrahlenkampf aus, dass man schon fast befürchtet, Anakin Skywalker würde gleich auftauchen.
Einmal im neuen Buch gibt es allerdings einen Lichtblick: Der Pseudo-Gangster und Pate von Harry, Sirius Black stirbt doch tatsächlich bei einem Lichtschwert- bzw. Zauberstabkampf, als er von einem bösen Fluch getroffen wird. Gut so, der Typ hat sowieso die ganze Zeit über nur genervt, auch wenn sich der geneigte Leser wohl eher den Tod der noch nervigeren Hauptfiguren Hermine und Ron gewünscht hätte. Die Hoffnung, dass es auch Potter erwischen könnte, sollte man allerdings schnell begraben, denn irgendwie muss ja der 6. und 7. Band auch noch gefüllt werden.
Ansonsten ist auch der neue Band "Die Ohren des Phönix" wieder voll von schwülstigen Werten wie Freundschaft, Heldenhaftigkeit, Patriotismus der Zauberwelt gegenüber, dem Kampf gegen das Böse und billiger Lagerfeuer-Romantik durch das mitteralterliche Flair der Zauberwelt. Die Bösewichte sind stereotypisch wie eh und je. Egal ob der Quälgeist Malfoy oder der "böse" Magier Lord Voldemord, sie werden als z.T. stumpfsinnige, arrogante, sadistische und letzendlich doch unfähige Psychopathen dargestellt. Unnötig zu erwähnen, dass Harry Potter und seine Freunde das exakte Gegenteil beschrieben werden. Man muss dabei zwar berücksichtigen, dass die Potter-Bücher für Kinder geschrieben wurden, aber im Vergleich dazu verwenden selbst Märchen weniger Schwarz-Weiß-Malerei und Romantik. Leute, die sich unbedingt ihr Gehirn mit solcher Gefühlsduselei und dem "Ich will so sein wie Harry Potter"-Wunschdenken zuballern wollen, können getrost auch den fünften Band in sich aufsaugen. Allen anderen sind bewusstseinserweiternde Hausmittelchen oder Lord of the Rings zu empfehlen.
c-gam als der marcel reich-ranitzky des forums? gut, ob harry potter schundliteratur ist, darüber kann man streiten, muß es aber nicht. eines hat er jedenfalls erreicht: die kinder von heute lesen plötzlich wieder (habe ich bei meinem neffen, dem jüngeren, selber festgestellt) und lassen sich nicht nur von irgendwelchen elektronisch medien berieseln. und das finde ich durchaus positiv.
Keine Aussagen, die hier im Forum gemacht werden, bringen uns wirklich weiter. Auch wenn wir das alle manchmal gerne hätten oder manche vielleicht denken, das dies der Fall ist. (c) und mit freundlicher genehmigung by bembeldomi
Keine Aussagen, die hier im Forum gemacht werden, bringen uns wirklich weiter. Auch wenn wir das alle manchmal gerne hätten oder manche vielleicht denken, das dies der Fall ist. (c) und mit freundlicher genehmigung by bembeldomi
Und noch eine Anmerkung: Setz doch bitte eine Spoiler-Warnung in den Betreff, vielleicht hat der eine oder andere das Buch noch nicht gelesen (solls ja geben), und will gar nicht wissen, daß **** gestorben ist.
Ich warte auch schon sehnsüchtig auf dem 08.11. und somit auf Harry Potter Band 5, aber es ist trotzdem schon durchgedrungen das ****** stirbt. Kann man leider nicht umgehen solche Neuigkeiten zu erfahren
Also ich hatte Glück und habe keine der Nachrichten gesehen oder gehört, die den Inhalt verraten haben. Jetzt ist es mir egal, bin schon beim zweiten Durchlauf.