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little Offline

Forums-Elephant


Beiträge: 2.447

25.05.2003 23:59
Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Meister der Schmerzen

Selbst mit einem 4:1-Sieg in Braunschweig kann Mainz sein Aufstiegs-Trauma einfach nicht besiegen
Von Mounir Zitouni (Braunschweig)


In Braunschweig war schon immer Platz für große Gefühle, wenn die Zuschauer ins altehrwürdige Stadion an der Hamburger Straße strömten. Für die Emotionen war bislang die heimische Eintracht zuständig, der deutsche Meister von 1967. Auch gestern erlebte die mit 23 500 Zuschauern picke-packe volle Spielstätte einen denkwürdigen Nachmittag, doch die Blau-Gelben spielten diesmal nicht die Hauptrolle. Sie gebührte dem Gegner.

Der hieß FSV Mainz 05 und war nach Braunschweig gekommen, um Fußball-Geschichte zu schreiben. Das taten die Mainzer dann auch. Doch nicht mit dem ersten Aufstieg in die Bundesliga, den alle ersehnt hatten und den sie bei Spielende noch in ihren Händen wähnten. Doch mit Schurs Treffer zum 6:3 der Eintracht im fernen Frankfurter Waldstadion wurden die Rheinhessen in Niedersachsen jäh aus allen Aufstiegsträumen gerissen.

Der Gegentreffer von Abdul Thiam in der 80. Minute zum 1:4-Endstand war, was die Braunschweiger Partie im dramatischen Fernduell zwischen Frankfurt und Mainz betraf, entscheidend. Mindestens ebenso sehr aber auch das Unvermögen der Mainzer, zum Spielende hin selbst aus dicksten Chancen durch Woronin, Azaouagh und den vierfachen Torschützen Auer weiteres Kapital zu schlagen.

Am Mittelkreis angetreten, um eigentlich im Verbund den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu bejubeln, traf die Nachricht aus Frankfurt die versammelten Mainzer wie ein Blitzschlag. Trainer Jürgen Klopp eilte mit schnellen Schritten und bleichem Gesicht in die Kabine, Spieler wie Michael Thurk oder Benjamin Auer warfen sich auf den Boden, konnten das eben Verkündete nicht glauben. Das Spielfeld verwandelte sich für sie binnen Sekunden von der Stätte des vermeintlichen Triumphs in einen Ort fassungsloser Trauer, während die unterlegenen Gastgeber nach ihrem dritten Abstieg aus der zweiten Liga von ihren Fans noch gefeiert wurden.

Die Ausgangslage war für beide Teams klar gewesen: Gewinnen und schauen wie die anderen spielen. Das wusste auch FSV-Trainer Jürgen Klopp, der sich vor dem Spiel noch kämpferisch gegeben hatte: "Wir werden da sein, wenn andere Fehler machen. Diese Saison sind wir einfach mit dem Aufstieg dran." Um das im virtuellen Kampf gegen die andere Eintracht der Liga zu schaffen, ließ der Mainzer Coach Michael Thurk und Jürgen Kramny, die in der Vorwoche noch in der Anfangsformation gestanden hatten, draußen und beorderte dafür Mimoun Azaouagh und Benjamin Auer in die Startelf.

Es gab ganz sicher schon schlechtere Ideen, die der gebürtige Schwabe in seiner noch so kurzen Trainerlaufbahn hatte. Denn mit seinen vier Treffern erwischte U21-Nationalspieler Auer einen Glanztag. Gleich zu Beginn der Partie brachte der Ex-Gladbacher die knapp 3000 mitgereisten Mainzer Anhänger inklusive der Verantwortlichen und Ersatzspieler mit seinen beiden Treffern schier aus dem Häuschen. Was war im Vorfeld dieser so wichtigen Partie nicht alles über die Mainzer gesagt und geschrieben worden. Von Versagensangst war da die Rede, dem Verlierersyndrom des "ewigen Vierten". Und nun plötzlich diese schnelle 2:0-Führung nach nur dreizehn Minuten.

Es schien, als habe es die Last-Minute Pleiten in Wolfsburg 1997 (4:5) und voriges Jahr in Berlin (1:2 gegen Union) nie gegeben. Unterstützt von den lautstarken Fans gaben die Braunschweiger zwar nie auf, doch gegen die hoch konzentriert auftretenden Mainzer waren sie im Grunde chancenlos. Schon gar angesichts des Galaauftritts von Benjamin Auer, der im zweiten Spielabschnitt zwei weitere Tore erzielte. Die Partie war früh erschienen, die Reutlinger hatten unterdessen in Frankfurt einen 1:3-Rückstand in ein 3:3 verwandelt. Was sollte noch passieren? Alles fertig machen zum Jubeln? Pustekuchen.

Vielleicht waren sich die Gäste ihrer Sache so kurz vor Toreschluss gar zu sicher. Auch Thiams Gegentreffer schien sie nicht weiter aus der Ruhe zu bringen. Mainz verwaltete den vermeintlich sicheren Vorsprung vor dem großen Rivalen in Frankfurt - und wurde dafür bitterböse bestraft.

Die Verantwortlichen der 05-er rangen nach dem K. o. in letzter Runde natürlich um Fassung. "Wenn es Gerechtigkeit gäbe, wären wir aufgestiegen", haderte Präsident Harald Strutz mit höheren Mächten. Doch bewies der Clubchef, der zunächst seinen Tränen freien Lauf gelassen hatte, auch Größe, trat vors Mikrofon und gratulierte den Frankfurtern: "Glückwunsch an die Eintracht. Sie haben das Tor halt gemacht, also haben sie es auch verdient." 05er-Manager Christian Heidel wischte sich die rotgeheulten Augen blank und verkündete in einer Mischung aus Trotz und Stolz: "Ich hab' keine Lust auf eine Tränenarie. Wir werden wieder aufstehen."

Nur kein Mitleid. Das hatte sich Harald Strutz, kaum war das Unfassbare eingetreten, verbeten - und damit wohl seinem Trainer Jürgen Klopp, der den von Krämpfen geplagten Auer nach 67 Minuten durch Michael Thurk ersetzen musste, aus dem Herzen gesprochen. Auch Klopp, blass um die Nase und innerlich nach eigenem Bekunden "ganz leer", kabelte tapfer seine Glückwunsche gen Frankfurt: "Sie haben's verdient, obwohl wir ein unglaubliches Spiel gemacht haben."

Nur vom Verlierer-Gen mochte der Mainzer Trainer nun wirklich nichts mehr hören: "Für diese Häme habe ich kein Verständnis. Was wir aus unseren Möglichkeiten gemacht haben, verdient Respekt." Tut es. Doch den Respekt hätten sie viel lieber der Eintracht gezollt - und selbst den Aufstieg bejubelt.

Aufstieg in der Nachspielzeit

Weil Schur per Kopf zum 6:3 gegen Reutlingen trifft, liegt Eintracht Frankfurt am Saisonende ein Tor vor Mainz 05

Von Thomas Kilchenstein und Jürgen Heide

So eine Dramatik hat es selten gegeben im Waldstadion. Vielleicht 1999, als Jan-Aage Fjörtoft gegen den 1. FC Kaiserslautern das überlebenswichtige 5:1 erzielte. Oder 1980, als Bernd Hölzenbein in letzter Minute im Sitzen das 2:0 gegen Dinamo Bukarest machte, das die Verlängerung brachte und später den Uefa-Cup-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. 23 Jahre später hat Zweitligist Eintracht Frankfurt in einem noch nicht gesehenen Finish das scheinbar Unmögliche noch möglich gemacht und durch einen 6:3 (3:1)-Erfolg über den SSV Reutlingen den Aufstieg in der Bundesliga geschafft.

Bis sieben Minuten vor Schluss hatte es noch 3:3-Unentschieden gestanden und alles, aber auch alles hatte danach ausgesehen, dass der Nachbar FSV Mainz 05 aufsteigen würde. Die Rheinhessen führten bei Eintracht Braunschweig lange Zeit mit 4:0, zehn Minuten vor dem Ende fiel dann das 4:1, das Endergebnis. Am Ende gab ein einziges Tor den Ausschlag. Es waren Bakary Diakité (83. und 89.) und der Ur-Frankfurter Alex Schur mit einem Kopfball in der allerletzten Sekunde, die die nicht für möglich gehaltene Wende in einem unglaublichen Spiel noch schafften. Nun hat doch das Torverhältnis entschieden - was Eintracht-Trainer Willi Reimann immer ausgeschlossen hatte. "Es tut mit Leid, dass es nur das Torverhältnis war", sagte Reimann, schon wieder trocken im Wortsinne nach der Bierdusche, die ihm Serge Branco noch auf dem Spielfeld verabreicht hatte.

Hinterher bestand nicht ganz Einigkeit, wie es gewesen ist in diesen wohl dramatischsten Minuten, die die Zweite Fußball-Bundesliga je erlebt hat. War es so, wie Jermaine Jones, der forsche Angriffsspieler der Frankfurter Eintracht, es wahrgenommen haben wollte? "Alle haben gedacht, es ist noch nicht vorbei." Oder war es so, wie Kapitän Jens Keller, der ständige Antreiber, es erlebt hatte? "Wir hatten schon aufgegeben." Oder doch so, wie es, deutlich drastischer, Alexander Schur, der völlig losgelöste Matchwinner, zum Ausdruck brachte? "Wir waren schon tot."

Und dann doch wieder quicklebendig: "Das ist nicht mehr zu toppen", jubelte Schur, "ich glaube, heute sind einige ins Krankenhaus eingeliefert worden." Albert Streit, der eine sehr engagierte Leistung auf dem rechten Flügel geliefert hat und den Klub in Richtung Wolfsburg verlassen wird, sagte: "Das ist typisch Frankfurt. Solche Aufstiege gibt es nirgendwo, nur in Frankfurt, deshalb bin ich auch traurig, dass ich die Eintracht verlasse."

"Unglaublich", "noch dramatischer als 1999", "unfassbar", so oder ähnlich lauteten die meisten Reaktionen unmittelbar nach dem Schlusspfiff, als klar war, dass Eintracht Frankfurt erstklassig spielen wird im nächsten Jahr. Peter Fischer, dem Eintracht-Präsidenten, liefen nach dem Schlusspfiff vor Freude die Tränen nur so übers Gesicht: "Ich bin unzählige Tode auf der Tribüne gestorben. Dagegen ist Matrix ein Kinderkarneval." Roland Koch, Hessens Ministerpräsident (CDU), sagte nach der Partie: "Das ist ein Wunder." Derweil hallten "Willi, Willi"-Sprechchöre kurz vor 17 Uhr durchs Waldstadion, immer und immer wieder wurde Willi Reimann, Trainer und Architekt dieses Aufstiegs, aufgefordert, sich zu zeigen.

Es war ein merkwürdiges Fußballspiel, eines, dass man so schnell nicht vergessen wird. 1:0 stand es nach fünf Minuten, 1:1 nach sechs, 3:1 zur Pause, und zu diesem Zeitpunkt war die Eintracht in der ersten Liga. Nach 59 Minuten stand es 3:3, und in diesem Moment hätte kein Mensch mehr auch nur noch einen Pfifferling auf die Eintracht gegeben. Unterdessen war nämlich die Kunde aus Braunschweig ins Waldstadion gedrungen, dass die Mainzer mit 4:0 in Front lagen. Die Sache, so schien es, war durch. Es wurde nach einer knappen Stunde sehr leise im Frankfurter Waldstadion. Denn da schien allen unabwendbar, dass es nichts mehr werden würde, mit dem ersehnten Aufstieg. Die Eintracht hätte 7:3 gewinnen müssen.

Vorbei war es mit der prima Stimmung im Stadion, die eine Stunde lang geherrscht hatte. Voller Vorfreude waren die Menschen in die Arena gepilgert, die meiste sichtbar nervös, so etwa Peter Fischer: "Ich glaube, ich bin vor lauter Nervosität 48 Stunden mit meinem Hund Gassi gegangen." Beruhigt hatte es ihn nicht. Doch auch nach dem 3:3-Ausgleich, als die Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht hatte, waren es die Spieler, die, anders als die Zuschauer, noch an sich glaubten: Sie machten einfach weiter, immer weiter - und wurden belohnt. Bemerkenswert waren auch die Reutlinger, die, obzwar abgestiegen, bis etwa zehn Minuten vor Schluss ein höchst unbequemer Gegner waren.

Später versuchte Reimann, für den dieser Aufstieg mit der Eintracht "im Moment das Größte ist, das ich erlebt habe", das eigentlich nicht Erklärbare zu erklären: Nach dem 4:3 "glaubt man plötzlich wieder an sich, und dann geht doch noch was." Als das Spiel dann abgepfiffen, das Happyend besiegelt war, gab es kein Halten mehr. Zwar mussten die Fans hinter den Zäunen bleiben, dafür spielten sich bei der Eintracht-Entourage unglaubliche Szenen ab. Alle hüpften umher wie Rumpelstilzchen und konnten ihr Glück kaum fassen. Schnell hatten sie sich T-Shirts übergestreift, auf denen stand: "Bundesliga - Jaaaa." Und Alex Schur schnappte sich ein Mikrofon und stimmte, wie üblich bei solchen Gelegenheiten, Lieder an. Uwe Bindewald sagte: "Das 4:3 war ausschlaggebend, da haben wir noch mal richtig Gas gegeben. Es ist einfach nur wunderschön." Nur Reimann blieb, wie könnte es anders sein, zurückhaltend: "Klar habe ich gezweifelt, aber im Sport ist alles möglich."

Nun sind auf die Schnelle schon ein paar Pflöcke eingeschlagen worden: Jermaine Jones, der Stürmer, wird noch eine weitere Saison in Frankfurt spielen und erst 2004 zu Bayer Leverkusen wechseln, dann allerdings ablösefrei. Neben Nico Frommer, der an diesem Sonntag für Reutlingen gespielt und auch noch ein Tor geschossen hat, wechseln auch noch definitiv Mittelfeldspieler Markus Kreuz vom 1. FC Köln und Außenläufer Stefan Lexa (CD Teneriffa, zuletzt vereinslos) an den Main. "Der versteht sich blind mit Frommer", sagte Vorstandsvorsitzender Volker Sparmann über den Österreicher. Darüber hinaus wird die Eintracht weitere Verstärkungen holen, nicht nur die sechs, die angekündigt wurden. Der Kader wird statt 22 künftig 24 Spieler umfassen.

Schon heute wird Sparmann erste Gespräche mit Reimann über die neue Saison führen und dabei auch dessen Kontrakt verlängern. "Er wird mich wohl nach Sylt einladen, und da machen wir alles klar", sagte Sparmann. Zudem stehen in dieser Woche Gespräche mit Jens Keller und Dino Toppmöller an, die beide keinen Kontrakt für die erste Liga besitzen. Von diesem Termin Mitte dieser Woche wusste Keller, der immer wieder seine Mitspieler nach vorne gepeitscht hatte, indes nichts. "Wir sind aufgestiegen, so etwas Dramatisches habe ich noch nie erlebt,und ich bin zum 30. Juni arbeitslos."

Die Rache der Verdammten

Die Frankfurter Eintracht hat ihr ramponiertes Image aufpoliert - mit Tugenden, die lange verschütt gegangen waren in diesem manchmal sonderbaren Club

Von Thomas Kilchenstein

Unlängst, ohne besonderen Anlass, hat Willi Reimann eine auf den ersten Blick seltsam anmutende Diskussion vom Zaun gebrochen. Irgendwie fühlte er sich bemüßigt, noch einmal und in aller Deutlichkeit festzustellen, wie gut diese aus vielerlei Gründen nicht ganz einfache Saison doch gelaufen sei. Dann fiel der sicherlich bald Kult-Status erlangende Satz vom Tabellenplatz neun, mit dem er, der Eintracht-Trainer, schon zufrieden gewesen wäre. "Schauen Sie sich doch mal an, was Sie im Sommer geschrieben haben", hatte Reimann den Journalisten noch eine Hausaufgabe mit auf den Weg gegeben. Er jedenfalls werde ins Archiv steigen und mal nachlesen, was so im Juli, August des vergangenen Jahres die veröffentlichte Meinung gewesen sei.

Tatsächlich ist der Trainer einen Tag später in die obligatorische Pressekonferenz gegangen, und zwar mit einem Stapel Papieren unterm Arm, mit Zeitungsartikeln, um genau zu sein. Einige Voraussagen hat der 53 Jahre alte Mann genüsslich zitiert, da war öfters die Rede von "nicht zu viel verlangen", von einem "einstelligen Mittelfeldplatz", der angestrebt werde, und auch in der Frankfurter Rundschau hatte gestanden, dass man der Eintracht durchaus Platz sechs zutraute - "wenn es gut läuft."

Die Erwartungen an diese Saison waren also nicht allzu hoch gesteckt. Im Grunde waren Verantwortlichen, Fans, Umfeld angesichts des sich hinziehenden Lizenzierungsverfahrens gottfroh, überhaupt in der zweiten Klasse weiter mitkicken zu dürfen. Und wenn es selbst in dieser abgespeckten Form war; 13 Millionen Euro nur noch der Etat, dabei ein Trainer, der aus dem Geschäft schien, dabei eine anscheinend bunt zusammengewürfelte Truppe ohne besondere Zukunft, dafür günstig eingekauft. Und als dann Willi Reimann gar noch einen handfesten Streit mit dem Frankfurter Sparkommissar, Finanzvorstand Thomas Pröckl, anzettelte wegen der gewünschten, allenfalls ein paar zehntausend Euro teuren Verpflichtung eines gewissen Jean-Clotaire Tsoumou-Madza, der beim VfR Ogersdorf in der Oberliga fußballerte, schien endgültig klar, dass das eine arg desillusionierende Saison werden würde. Ohne große Erwartungen, ohne große Hoffnungen, ohne große Ansprüche.

Natürlich sind in den letzten aufregenden Tagen, da es dann doch ein wenig anders gekommen war, Spieler wie Trainer immer wieder gefragt worden, ob es denn irgendwann in dieser Runde dieses besondere "Knackpunktspiel" gegeben habe, dieser Moment, da man gespürt habe, da wächst etwas heran, dieser Augenblick, da klar wird, dass es so funktionieren könnte. Etwa der glatte 4:0-Sieg im allerersten Spiel gegen den Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli? Nein, heißt es unisono, irgend ein Schlüsselerlebnis habe es nicht gegeben. Reimann sagt, wie immer staubtrocken, so etwas "kann man nicht fühlen". Mittelfeldspieler Alexander Schur, mit Uwe Bindewald und Torwart Oka Nikolov dienstältester Frankfurter, hat lapidar festgestellt, dass es "einfach gepasst" habe, "von Beginn an: Wenn man 31 Jahre alt ist, dann merkt man, ob eine Mannschaft will oder nicht", hat der Abräumer erzählt.

Und der, der es passend gemacht hat, ist Willi Reimann, der Trainer.

Im Sommer des vergangenen Jahres war es doch so, dass sich da auf dem Vorfeld des Waldstadions eher Verlierer-Typen getroffen hatten. Der Club: Er lag am Boden, finanziell (aus eigener Schuld) nahezu ruiniert, mit einem Image, das schlimmer kaum sein konnte, irgendwie und nach allerlei juristischen Spitzfindigkeiten in der Klasse geblieben, verschmäht von den Fans, die einfach keine Lust mehr hatten auf diese offenbar nie enden wollende Reihe von Skandalen, Intrigen, Inkompetenzen, Mauscheleien und Querelen. Die Mannschaft: Sie bestand zunächst aus einer Handvoll tief gefrusteter Kicker, die anderswo keinen Kontrakt mehr erhalten hatten und wurde nach und nach aufgefüllt mit neuen Kräften, die entweder blutjung (Bakary Diakité, Daniyel Cimen, Lars Weißenfeldt, Franciel Hengemühle, Matheus Vivian, Dino Toppmöller) waren oder bei ihren alten Vereinen nicht mehr gewollt wurden (Jens Keller, Sven Günther, Henning Bürger, David Montero). Der Trainer: Er stand, nach einer zweijährigen privaten Auszeit, auch nicht mehr ganz oben auf der Liste jener Fußball-Lehrer, die einem sofort einfallen, wenn ein Trainer gesucht wurde. Dazu wurde, welch passendes Bild, das traditionsreiche Waldstadion gerade Stück für Stück abgerissen. Überall nur Baustellen.

Es trafen also Menschen zusammen, die dieses einte: Sie hatten keine sonderlich rosigen Perspektiven mehr, brannten aber darauf zu zeigen, dass sie es noch können. Und die zufrieden, vielleicht sogar dankbar waren, überhaupt noch einmal eine solche Chance bekommen zu haben. Jens Keller etwa, der alles überragende Mann dieser Saison, über den der Mainzer Trainer Jürgen Klopp voller Hochachtung kürzlich sagte, Keller halte nicht nur die Abwehr der ersten Mannschaft zusammen, sondern gleichzeitig "auch noch die der Amateure und der A-Jugend", dieser Jens Keller etwa war im Sommer sechs Wochen arbeitslos. "Da macht man sich schon seine Gedanken, wenn keiner anruft", hat er gesagt. Und seine Chance bei Eintracht Frankfurt auf beeindruckende Art und Weise genutzt.

Es "passte" auch deswegen, weil Reimann bei der Zusammensetzung des Teams großen Wert auf die charakterliche Eigenschaften der Spieler gelegt hat. Die meisten neuen Spieler kannte er, er wusste, dass sie die richtigen sind für seine Philosophie von Fußball: "Man kommt nur über die Gemeinschaft zum Erfolg." Reimann legt Wert auf mannschaftliche Geschlossenheit, auf die Teamleistung, auf die Tatsache, dass die Gruppe alles, der einzelne nichts ist. Erst kürzlich, als es um den Torschützen Dino Toppmöller einen regelrechten Hype gegeben hatte, ist er wieder fuchsteufelswild geworden. Der den Ball ins Tor geschossen habe, sei jetzt der Held, hat er gesagt, alle "anderen die Arschlöcher". Er findet so etwas grotesk. Deshalb behandelt er alle Spieler gleich, den Führungsspieler Keller nicht viel anders als den fünften Ergänzungsspieler. Dass er mit beiden nicht viel redet, ändert nichts daran, dass er beide respektiert. "Der Trainer", sagt Co-Trainer Jan Kocian, "genießt eine hohe Akzeptanz in der Mannschaft." Sie wissen, was sie an ihm haben, und sie wissen auch, was zu tun ist.

Und sie können stolz sein, stolz auf eine Saison, die viel besser verlaufen ist als die meisten erwartet haben. Man kann den Hut ziehen vor der Leistung dieser Mannschaft ohne echten Star, die vom ersten Spieltag an immer ganz oben mitgemischt hat. Sie hat eine rechtschaffen respektable Saison gespielt. Und sie hat, und das ist das Verdienst des Trainers Reimann, durch engagierte, ehrliche Arbeit, nahezu immer bis ans Limit gehend, Vertrauen bei den Fans, beim Umfeld zurückgewonnen. Die Eintracht hat schließlich ihr ramponiertes Image aufpoliert, und zwar mit Tugenden, die lange verschütt gegangen waren in diesem Club: mit Bescheidenheit und Demut. Sowohl auf der Wiese als auch hinter den Kulissen. Und zu einem Happyend, zu einem der unglaublichsten Art, hat es sogar auch noch gereicht.

Punktlandung

Von Thomas Kilchenstein
Solche Spiele gibt es wohl nur in Frankfurt. Das war an diesem Sonntag, nach dieser an Dramatik, Spannung und irren Wendungen kaum zu überbietenden Begegnung der vergebliche Versuch, etwas zu erklären, das im Grunde nicht zu erklären ist: Dass nämlich ein Aufstieg, der schon so fern schien wie der Mond, binnen sieben Minuten perfekt gemacht werden kann. Eine Punktlandung.

Nun ist die Freude in Frankfurt überschäumend. Endlich wieder erste Liga, endlich wieder da, wo die Großen und Guten spielen, wo das Rampenlicht scheint und die Aufmerksamkeit ungeteilt ist. Danach haben sie sich gesehnt in Frankfurt.

Es wird jetzt vieles einfacher werden: Die Konsolidierung der Finanzen bei deutlich üppiger sprudelnden TV-Geldern wird weiter vorangetrieben, die Auflagen für die noch ausstehende Lizenz für die Bundesliga werden jetzt leicht zu erfüllen, die Verhandlungen mit dem künftigen Strategischen Partner zügiger abzuschließen sein. Zudem werden, da ist sich der Vorstandsvorsitzende Volker Sparmann sicher, nun verstärkt potenzielle Sponsoren anklopfen. Es wird eine Menge Arbeit geben, aber Arbeit, die Spaß macht.

Freilich werden auch wieder andere Tage kommen, Tage, an denen die Glücksgöttin nicht derart verschwenderisch ihr Füllhorn über die Eintracht auszugießen bereit ist. Auf Willi Reimann, den Architekten dieses nicht erwarteten Erfolgs, warten nun einige harte Wochen: Er muss eine Mannschaft, die vor einem Jahr mit einem Bein in der Regionalliga stand, fit für die Erstklassigkeit machen. Für eine Liga, die in neuen Saison vielleicht so stark ist wie lange nicht mehr.


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Gruß Little

Ein zweites Wunder von Frankfurt
wer hätte es noch geglaubt




Uruguayische Pappenheimer

Balrog Offline

Heimschläfer
Auswärts-Mod


Beiträge: 3.745

26.05.2003 08:04
#2 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

25.05.2003 21:19
Skandalvorwürfe gegen Frankfurt

FRANKFURT (dpa) - Spekulationen nach bekam FIFA-Schiedsrichter Hartmut Strampe (Handorf) von der Frankfurter Eintracht eine Summe in Höhe von 250.000 Euro für Entscheidungen zu Gunsten der Frankfurter...

Dem SSV sollen angeblich 5% der Einnahmen zur Verfügung stehen. Sowohl Schiedsrichter Strampe, der SSV und die SGE wollen sich zu diesen Vorwürfen bislang nicht äußern.

Die DFL bestätigte allerdings, dass sie diese Situation unter strengsten Maßnahmen überprüfen werde, da dies klare Anzeichen von Wettbewerbsverzerrung seien. Die Spekulationen wurden laut nachdem ein Verantwortlicher aus den Reihen der Reutlinger bedenkliche Äußerungen von sich gegeben hatte.

Quelle: http://www.mainz05.de


Habe den Artikel bis jetzt nicht bei Mainz05 gefunden, allerdings stand der Beitrag in nem anderen Fussi Forum.





Ungarische Pornodarstellergewerkschaft

MatsSundin#13 Offline

Formationstanzexperte


Beiträge: 3.409

26.05.2003 08:04
#3 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Die Eintracht ist wieder erstklassig

Mit einem sensationellen 6:3-Heimerfolg über Absteiger SSV Reutlingen hat sich Eintracht Frankfurt im Rennen um den Erstliga-Aufstieg durchgesetzt. Den entscheidenden sechsten Frankfurter Treffer erzielte Alexander Schur unmittelbar vor dem Schlusspfiff.
In der Endabrechnung war Schurs Last-Minute-Tor Gold wert, denn die Eintracht war genau um dieses eine Tor besser als die Rheinhessen.
In einem denkwürdigen Spiel Vor 25.000 Zuschauern im ausverkauften Waldstadion trafen Jermaine Jones (5.), Alexander Schur (23.), Ervin Skela (38.) und Bakary Diakite (83./90.) für Frankfurt. Nico Frommer (6.), der in der kommenden Saison für Frankfurt stürmen wird, Bashiru Gambo (53.) und der Ex-Offenbacher Patrick Würll (56.) trafen für die Schwaben. Beide Mannschaften agierten offensiv. Frankfurt bestimmte das Geschehen vor der Pause deutlich und kam nur während der Reutlinger Drangperiode kurz nach dem Seitenwechsel aus dem Rhythmus. Danach setzten die Hessen alles auf ein Karte: Trainer Willi Reimann brachte mit Bakary Diakité und Pawel Kryszalowicz zwei weitere Angreifer. Frankfurt entfachte einen wahren Sturmlauf und setzte sich am Ende verdient durch.

Freier Lauf der Emotionen

Der Jubel nach dem Abpfiff kannte im Waldstadion keine Grenzen: Der Chor aus 25.000 Kehlen intonierte immer wieder die Aufstiegshymne „Nie mehr Zweite Liga und auch auf dem Rasen spielten sich bewegende Bilder ab. Der sonst so zurückhaltende Eintracht-Coach Willi Reimann drehte eine Ehrenrunde, verfolgt vom nach Wolfsburg wechselnden Albert Streit, der ihn aus einem überdimensionalen Glas mit Bier duschte.
Währenddessen tollten die Frankfurter Spieler freudentrunken auf dem Grün herum und auch auf der Ehrentribüne wurde der zweite Aufstieg nach 1998 ausgelassen gefeiert. Präsident Peter Fischer Brach in Tränen aus: „So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Ich muss das alles erst mal verarbeiten", meinte Fischer, der sein Glück kaum fassen konnte. Eintracht-Vorstandschef Volker Sparmann war das 90-minütige Wechselbad der Gefühle hörbar auf die Stimme geschlagen: „Das ist unglaublich“, stammelte der Chef der Fußball-AG. „Beim 3:3 hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Das ist ein wunder“, sagte Ministerpräsident Roland Koch nach dem Schlusspfiff. Und auch der Vater des Erfolges, Trainer Willi Reimann, stand noch ganz unter dem Eindruck des mitreißenden Saisonfinales: „Das werde ich mein Leben nicht vergessen“, so der Trainerfuchs. „Diese Spiel hat wieder einmal gezeigt, dass im Sport alles möglich ist“, sagte Reimann.

Mainzer faire Verlierer

Für die Frankfurter Spieler ging ein Traum in Erfüllung. „Wir haben heute einfach nie aufgegeben“, verwies Mittelfeldspieler Alexander Schur auf die entscheidende Qualität der Eintracht- Mannschaft 2002/2003. „Nach dem 4:1 von Mainz waren wir praktisch tot, aber wir haben uns dann noch mal alle angetrieben, die letzten drei Minuten alles nach vorne geworfen und es letztendlich doch noch geschafft. Wir haben uns heute alle einen Traum erfüllt“, so der Schütze des entscheidenden sechsten Eintracht-Tores weiter. Mitgefühl mit den zum dritten Mal gescheiterten Mainzern hatte Stürmer Jermaine Jones, der sich allerdings die Feierlaune nicht verderben lassen wollte: „Es tut mir zwar sehr leid für Mainz, aber heute wollen wir nur noch feiern und die Sau rauslassen.“ Gratulationen kamen von jenseits des Rheins: „Glückwunsch an die Eintracht. Sie haben das Tor mehr geschossen und sind verdient aufgestiegen. Wir hätten bei 20 bis 25 Chancen alles selber regeln müssen. Vier Tore von Auer waren unglaublich“, zeigte sich der Mainzer Trainer Jürgen Klopp als fairer Verlierer.

Jubel in der Innenstadt

In der Frankfurter Innenstadt lagen sich an der Konstablerwache rund 8.000 Menschen in den Armen, nachdem es zwischenzeitlich schon sehr still geworden war. Hupend und Fahnen schwenkend fuhren Eintracht-Anhänger durch die Straßen der Main-Metropole. Die Profis des Traditionsvereins fuhren mit dem Mannschaftsbus vom Stadion auf den Römerberg, um sich von den Fans feiern zu lassen.
Mit dem Aufstieg krönt die Eintracht eine kuriose Saison. Im vergangenen Sommer hatte der Traditionsverein erst im Nachschlag die Lizenz für die Zweite Liga erhalten und den Etat kräftig abgespeckt. Der neue Trainer Willi Reimann musste mit wenig Geld einen schlagkräftigen Kader formen, was ihm erwiesenermaßen hervorragend gelungen ist. Ob der Erfolgscoach aber auch in der kommenden Erstligasaison auf der Frankfurter Bank sitzt, ist offen. Der Vertrag des 53-Jährigen gilt nur für Liga zwei. Der Verein will in den nächsten tagen mit dem Vater des Aufstiegs verhandeln. „Alle Entscheidungen muss man gut überlegen, aber wenn man etwas angefangen hat, will man das auch zu Ende führen"“ sagte Reimann. Für die Bundesliga planen die Hessen mit einem Etat von 24 Mio Euro.

von: http://www.hr-online.de

Mats


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MatsSundin#13 Offline

Formationstanzexperte


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26.05.2003 08:14
#4 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Frankfurt nach Wahsinns-Finale in der Bundesliga

Frankfurt/Main - Der Präsident tanzte auf dem Tisch, die Zuschauer brachten die "Baustelle" Waldstadion beinahe zum Einsturz und die Spieler lagen sich wie kleine Kinder nach der Bescherung in den Armen.


Jubel pur: Zum zweiten Mal schafft
Frankfurt den Aufstieg in die Bundesliga

Traditionsklub Eintracht Frankfurt feierte dank eines unglaublichen Endspurts beim 6:3 gegen den SSV Reutlingen die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga und somit zum wiederholten Mal ein "Wunder vom Main".

Schur löst Euphorie aus

Nur ein mageres Tor trennte die Frankfurter und den Konkurrenten Mainz 05 am Ende des 34. Spieltages. "Das ist völlig unfassbar. Wir haben uns nie aufgegeben und in den letzten drei Minuten noch mal alles nach vorne geworfen. Wir haben uns heute alle einen Traum erfüllt", meinte Eintrachts Urgestein Alexander Schur.
Der 31-Jährige hatte nicht nur die 2:1-Führung (24.) sondern vor allem den alles entscheidenden Treffer zum 6:3 in der Nachspielzeit erzielt. Auch Trainer Willi Reimann zeigte sich völlig ergriffen von den Ereignissen im mit 25.000 Zuschauern ausverkauften Waldstadion.

Bier-Dusche für Reimann

"Ich kann das alles nicht glauben. Das ist das Größte, was ich als Trainer je erlebt habe. Dieser unglaubliche Spielverlauf, dass war schon ein kleines Wunder", meinte Reimann. Auf dem Rasen des Waldstadions spielten sich nach Schlusspfiff unglaubliche Szenen ab.
Der zum VfL Wolfsburg wechselnde Albert Streit duschte den mit hoch gerissenen Armen durchs weite Rund laufenden Reimann mit einem Zweiliterglas Bier. Die Zuschauer sangen immer wieder "Nie mehr Zweite Liga" und Präsident Peter Fischer heulte nach seinem Jubeltanz vor Freude Rotz und Wasser.

Mainz schon deutlich vorn

"So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Ich muss das alles erst mal verarbeiten", meinte Fischer. "Die Emotionen gingen von scheiße bis obergeil", meinte Diakite.
Dabei hatte es die meiste Zeit nicht nach einem Frankfurter Jubelfest ausgesehen. Nach der frühen Führung durch Jemaine Jones (5.) gelang 60 Sekunden später ausgerechnet dem zur Eintracht transferierten Nico Frommer der 1:1-Ausgleich.
Zwar schafften die Gastgeber, die in der Saison 2000/2001 zum zweiten Mal aus der Bundesliga abgestiegen waren, zwischenzeitlich durch Schur (24.) und Ervin Skela (38.) die 3:1-Führung, doch Reutlingens zwei Tore zum 3:3-Ausgleich und die zwischenzeitliche 4:0-Führung der Mainzer gegen Braunschweig bedeuteten eigentlich das Ende aller Aufstiegsträume.

Ministerpräsident Koch: "So ist Fußball"

"So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Ich muss das alles erst mal verarbeiten", meinte Fischer. "Die Emotionen gingen von scheiße bis obergeil", meinte Diakite.
Dabei hatte es die meiste Zeit nicht nach einem Frankfurter Jubelfest ausgesehen. Nach der frühen Führung durch Jemaine Jones (5.) gelang 60 Sekunden später ausgerechnet dem zur Eintracht transferierten Nico Frommer der 1:1-Ausgleich.
Zwar schafften die Gastgeber, die in der Saison 2000/2001 zum zweiten Mal aus der Bundesliga abgestiegen waren, zwischenzeitlich durch Schur (24.) und Ervin Skela (38.) die 3:1-Führung, doch Reutlingens zwei Tore zum 3:3-Ausgleich und die zwischenzeitliche 4:0-Führung der Mainzer gegen Braunschweig bedeuteten eigentlich das Ende aller Aufstiegsträume.

Ministerpräsident Koch: "So ist Fußball"

Aber nur eigentlich. Denn der eingewechselte Bakary Diakite sorgte mit seinen beiden Treffern in den Schlussminuten (83./90.) für neue Hoffnung bei den völlig euphorisierten Anhängern. Gleichzeitig sorgte Braunschweig gegen Mainz durch den 1:4-Anschlusstreffer zum Endstand dafür, dass Eintracht in den verbleibenden drei Minuten ein Treffer zum Aufstieg reichte.
Den besorgte Schur in der 93. Minute, als er am langen Pfosten hochstieg, zum 6:3 einnickte und für unglaubliche Jubelszenen sorgte. 5000 Zuschauer in der Frankfurter Innenstadt lagen sich vor einer Großbildleinwand in den Armen und Hessens Ministerpräsident Roland Koch resümierte: "So ist Fußball, deshalb liebe ich diesen Sport."

Noch kein Vertrag für Reimann

Nach den Feierlichkeiten im Waldstadion fuhr der Eintracht-Bus Richtung Römer, wo sich die Frankfurter Profis feiern ließen wie im vergangenen Jahr die deutsche Nationalmannschaft nach dem Gewinn der Vizeweltmeisterschaft.
In den nächsten Tagen sollen nun die Gespräche mit Erfolgscoach Reimann geführt werden, der kurioserweise für die nächste Spielzeit noch keinen Vertrag hat. "Alle Entscheidungen muss man gut überlegen, aber wenn man was angefangen hat, will man das auch zu Ende führen", sagte Reimann im Premiere-Gespräch.
Die Eintracht plant in den nächsten Spielzeit mit einem Etat von 24 Millionen Euro.

von: http://www.sport1.de

Mats


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keineAhnung Offline

iiiilljaaaa
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26.05.2003 08:44
#5 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Kölner Stadtanzeiger

Liga-Krimi: Frankfurt steht als dritter Aufsteiger fest

erstellt 25.05.03, 16:55h, aktualisiert 17:35h

Leipzig - Alexander Schur hat dem Glücksteam von Eintracht Frankfurt in letzter Sekunde das Aufstiegswunder beschert, der todtraurigen Mannschaft von Mainz 05 blieb wegen einem fehlenden Tore wieder nur der "ewige" vierte Platz. Bakary Diakite (83./90.) und Schur mit seinem entscheidenden Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit schossen Frankfurt noch zum 6:3 (3:1)-Erfolg gegen den SSV Reutlingen.

Damit war bei Punktgleichheit wegen der ein Treffer besseren Tordifferenz das Bundesliga-Comeback perfekt - ein Wunder wie schon der am 29. Mai 1999 ebenfalls in der Nachspielzeit mit dem 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern perfekt gemachte Klassenerhalt. Mainz verpasste trotz des durch vier Tore von Benjamin Auer perfekt gemachten 4:1 (2:0) bei Eintracht Braunschweig wie schon 1997 und 2002 am letzten Spieltag den Einzug in die Eliteklasse.

Verlierer waren auch Braunschweig und Reutlingen, die neben dem FC St. Pauli (1:4 bei Alemannia Aachen) und dem SV Waldhof Mannheim (1:3 beim VfB Lübeck) den Weg in die Regionalliga antreten müssen. Der Karlsruher SC räumte mit dem 2:1 (1:0) gegen Greuther Fürth die letzten Zweifel am Klassenerhalt aus. Beim 2:1 des LR Ahlen gegen Rot-Weiß Oberhausen freuten sich ebenfalls beide Teams über den Ligaverbleib.

Das Drama um das dritte Bundesliga-Ticket nach Zweitliga-Meister SC Freiburg (2:3 beim MSV Duisburg) und dem 1. FC Köln (0:2 bei Wacker-Burghausen) entwickelte sich im Gegensatz zum Abstiegskampf zum Wettschießen mit Rechenschieber. Die bei Punktgleichheit mit einem Tor Vorsprung ins Rennen gegangenen Frankfurter konnten sich nicht lange über das 1:0 durch Jermaine Jones (5.) freuen, denn ausgerechnet der für die neue Saison verpflichtete Reutlinger Nico Frommer schaffte postwendend den Ausgleich (6.).

Offensichtlich die richtige Motivation für den Mainzer "U21"-Nationalspieler Benjamin Auer, der die Rheinhessen in Braunschweig mit seinen Treffern in der 9. und 19. Minute virtuell in die Eliteliga schoß. Zunächst für 29 Minuten, denn im mit 25.000 Fans ausverkauften Frankfurter Waldstadion brachten Schur (23.) und Ervin Skela (38.) die Gastgeber wieder im Fernduell nach vorn.

Nach dem Seitenwechsel schoss Torjäger Auer Mainz mit Toren Nummer drei und vier (46./61.) wieder in Vorteil und Frankfurt schien beim Sturmlauf die Nerven zu verlieren. Bashiru Gambo (53.) und Patrick Würll (56.) sorgten für den 3:3-Ausgleich zugunsten der fairen Reutlinger, die zu diesem Zeitpunkt faktisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt hatten.

Braunschweigs 1:4 durch Pablo Thiam (80.) schien die schon Aufstiegstaumel befindlichen Mainzer nicht weiter zu stören, doch dieser Gegentreffer sollte am Ende entscheiden. Frankfurt schaffte in den verrückten letzten Minuten noch das Wunder - auf den Tag genau fünf Jahre nach dem ersten Bundesliga-Aufstieg im Jahr 1998. Mainz weinte dagegen wie schon 1997 in Wolfsburg (4:5) und 2002 bei Union Berlin (1:3) bittere Tränen - nach 74 Minuten als virtueller Aufsteiger beendete Frankfurts Alexander Schur alle Träume. (sid)


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26.05.2003 08:47
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Main Rheiner

Die Brutalität eines Tores

Lutz Eberhard zum Zweitliga-Finale

Vom 26.05.2003
Es gibt keine Gerechtigkeit im Sport, sondern nur messbare Werte, das ist das spannende und unbestechliche bei diesem Freizeitvergnügen. Im Schwimmen werden Goldmedaillen wegen einer tausendstel Sekunde an andere vergeben, in der Leichtathletik entscheidet mitunter ein Zentimeter über Titel. Im Fußball zählen Punkte und Tore - Eintracht Frankfurt war über 34 Spieltage um einen Treffer in der Tordiffernz besser als Mainz 05 und steigt deshalb verdient in die Erste Liga auf. Das sind die Fakten, die den Emotionen, die das besondere an dieser Sportart sind, freien Lauf lassen: Jubel am Main, Tränen am Rhein. Die Dramatik war kaum noch fassbar - Frankfurt eigentlich weg, Mainz drin, dann doch die Freude im Waldstadion. Für die Mainzer wurde die Entscheidung in letzter Sekunde der Saison zum Schock. Alles getan, in Braunschweig mehr erreicht als viele hofften, das Unglaubliche war greifbarer den je, und dann mussten sie erleben, auf dem Bildschirm am Spielfeldrand, wie der Traum platzte. Fußball in der TV-Gewalt, bis zum brutalen Aufstiegs-Aus live dabei.

Kein Verlierer-Image

Die Frankfurter lagen vor der Saison am Boden, nun müssen die Mainzer wieder aufstehen. Eintracht Frankfurt ist ein glücklicher Aufsteiger. Für Mainz brechen nun schwierige Tage und Wochen an. Stehen die Nullfünfer wieder auf, so wie im Sommer 2002? Vieles spricht dafür, denn die 05-Fans feierten ihr Team und mit Jürgen Klopp steht ein Mann an der Spitze der Bewegung, der auch in Braunschweig nach dem Niederschlag mit menschlicher Größe überzeugte. In tiefsten Frust bewahrte der 35-jährige Trainer Haltung, wie nur wenige auf der Bühne des Profifußballs dazu in der Lage sind. In zwei Spielzeiten hintereinander sammelten die Nullfünfer zusammen 126 Zweitliga-Punkte, ein Spitzenwert, für den sie sich leider nichts kaufen können - auch in der kommenden Saison heißen die Ziele Burghausen und Unterhaching, während die Eintracht nach Dortmund und Hamburg darf. Was bedeutet das dramatische Finale vom Sonntag für die beiden Rhein-Main-Vereine? Eintracht Frankfurt muss schnell Personalfragen klären und sich enorm verstärken, damit die Liga eins kein Kurzzeiterlebnis wird. Für Mainz 05 gilt es die Euphorie der Fans zu konservieren und sich kein Verlierer-Image einreden zu lassen. Der selbsternannte Karnevalsverein hat es verdient, dass es erfolgreich weiter geht, auch wenn es mittlerweile zum Volksport geworden ist, die Nullfünfer in der Fremde mit Häme und Spott zu überziehen.


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26.05.2003 08:48
#7 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Main Rheiner

Eintracht Frankfurt feiert "ein kleines Wunder"

Reimann hat kein Mitleid mit den Mainzern/Oberbürgermeisterin geht zu früh/Ex-05er Kreuz an den Main

Vom 26.05.2003
FRANKFURT. - "Es gab Manchester gegen Bayern mit zwei Toren, es gab Ahlen gegen Mainz mit zwei Toren, aber wir haben es getoppt"." David Montero, Mittelfeldspieler der Frankfurter Eintracht, war ganz aus dem Häuschen nach dem sensationellen Schlussakkord der Zweiten Bundesliga.

Von unserem Mitarbeiter Peppi Schmitt

Es gehörte zu den Kuriositäten des dramatischen Nachmittags, dass Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth das Stadion beim Stand von 3:3 verlassen und aufmunternde Kommentare zu einer weiteren Zweitligasaison abgegeben hatte. Ministerpräsident Roland Koch dagegen hielt bis zum Ende aus und wurde wie die 25000 Zuschauer dafür reich belohnt.

Trainer Willi Reimann, der Baumeister des Erfolgs, widerstand der Versuchung, dünne tröstende Worte für den im Fernduell unterlegenen FSV Mainz 05 zu finden. "Ich kann nicht sagen, dass es mir Leid tut", blieb Reimann ehrlich. Mainz habe der Eintracht zwar einen harten Kampf geliefert, sagte er, "aber wir sind hochverdient aufgestiegen". Schließlich habe mit Ausnahme des 1.FC Köln keine andere Mannschaft so oft auf den Aufstiegsplätzen gestanden wie die Frankfurter. Und doch, so Reimann, habe seine Mannschaft am Ende "ein kleines Wunder" gebraucht.

Das war untertrieben. Es war schon ein großes Fußball-Wunder, was da in den letzten Minuten passierte. Eine wie entfesselt auftretende Eintracht, ein Publikum völlig außer Rand und Band und danach nur noch Jubel. Dass die Fans bei aller Euphorie und überschäumender Freude so diszipliniert blieben und nicht das Spielfeld stürmten, passte ins rundherum rosarote Bild.

Reimann wurde begeistert gefeiert, konnte aber wie viele Spieler das Erlebte kaum fassen. "Nach dem 4:3 haben die Spieler wieder an sich geglaubt, das ist die einzige Erklärung, die ich habe", sagte Reimann und bezeichnete die Saisonleistung der Mannschaft als "grandios". Ein ganz besonderes Lob erhielt Jens Keller. "Er war ein sensationeller Kapitän", jubelte der Trainer.

Während einige Spieler sich gegenseitig mit Bier und Champagner bespritzten, versuchten andere die Freude in Ruhe zu genießen. Uwe Bindewald verzog sich ganz alleine in eine Ecke der brodelnden Arena wie weiland Franz Beckenbauer nach dem WM-Sieg. "Jetzt hänge ich noch ein Jahr Bundesliga dran", sagte das Eintracht-"Urgestein". Jean-Clotaire Tsoumou-Madza stolperte über den Rasen, wie weggetreten, nicht einmal mehr fähig richtig zu jubeln. Und Ervin Skela, der Mann der Rückrunde, der auch diesmal wieder vorbereitet und getroffen hatte, verdrückte ein paar Tränen und konnte nicht glauben, was er und die Kollegen geleistet hatten. "Nach der Halbzeit waren wir blind und jetzt sind wir oben, das ist unglaublich", sagte der albanische Nationalspieler.

Keller, Skela und der zweifache Torschütze Alexander Schur waren die gefeierten Helden. Doch Reimann lobte in der Stunde des Triumphs auch die Reservisten und Tribünenhocker, "die bis zur letzten Sekunde mitgefiebert haben."

Die letzte Kuriosität eines sensationellen Fußball-Nachmittags betraf Nico Frommer. Der Reutlinger Stürmer stieg mit dem SSV ab und in derselben Stunde mit der Eintracht auf. Nach Frommer, Dragusha (Eintracht Trier) und Puljiz (Hajduk Split) ist der Kölner und Ex-Mainzer Markus Kreuz der vierte Neuzugang.

Beim Empfang auf dem Frankfurter Römerberg jubelten tausende der Eintracht am frühen Abend zu. "Ich habe hier die Nationalmannschaft nach der Vizeweltmeisterschaft gesehen und geträumt, auch hier oben zu stehen", sagte Skela. Der Traum ist wahr geworden.

Nach Schurs Treffer versinkt Mainz 05 erneut in einem Ozean von Tränen

Frankfurt schiebt sich in der Nachspielzeit noch an den 05ern vorbei in die Bundesliga

Vom 26.05.2003
BRAUNSCHWEIG - Es war eine Tragödie, wie sie der Fußball selten erlebt hat - unfassbar, unbeschreiblich, fast unmenschlich. Am Sonntag um kurz vor fünf sind die Aufstiegsträume des FSV Mainz 05 noch grausamer geplatzt als vor einem Jahr in Berlin. Nach dem 4:1 (2:0)-Sieg bei Absteiger Eintracht Braunschweig wähnte sich der Bruchweg-Klub schon in der Bundesliga. Doch als in Braunschweig der Abpfiff bereits ertönt war, schoss Alexander Schur in Frankfurt das 6:3 für die Eintracht gegen den SSV Reutlingen. Ein lächerliches Törchen entschied das Wahnsinns-Aufstiegsfinale der Zweiten Liga. Und während Frankfurt feierte, versank ganz Mainz erneut in einem Ozean von Tränen.

Von unserem Redaktionsmitglied Ulrich Gerecke

Als sich das Entsetzen über den erneut verpassten Aufstieg allmählich setzte, suchte Jürgen Klopp Zuflucht bei höheren Mächten. "Ich glaube nicht an den Fußball-Gott, sondern nur an den einzigen Gott", presste der Mainzer Coach nach dem Ende aller Hoffnungen hervor. "Deshalb bin ich mir sicher, dass alles im Leben für etwas gut ist." Warum aber wieder dieser brutale Schock, wie schon vor einem Jahr? "Ich frage mich, was wir verbrochen haben?", rätselte 05-Präsident Harald Strutz fassungslos. Niemand wusste eine Antwort. Während in Frankfurt die Korken knallten, herrschten bei den Mainzern nur Enttäuschung, Ohnmacht und Leere.

Dabei waren die letzten 90 Minuten der Saison für die Mainzer lange wie im Märchen verlaufen. Besonders für Benjamin Auer. Der "Edelreservist" durfte diesmal für Michael Thurk von Beginn an stürmen (Klopp: "Eine Bauchentscheidung") und rechtfertigte diese Maßnahme grandios: ein Tor per Fallrückzieher, eines per Kopf, 2:0-Pausenführung. Die Braunschweiger waren damit schon so gut wie abgestiegen, aber da Frankfurt zu Hause gegen Reutlingen mit 3:1 führte, fehlte den Mainzern immer noch ein Tor auf die Hessen.

Ab Wiederanpfiff waren jedoch die 05er am Drücker. Der überragende Auer traf noch zweimal, die Eintracht kassierte das 3:3, somit lag die Klopp-Truppe plötzlich vier Tore vor der SGE auf dem selig machenden dritten Platz. Den Braunschweiger Ehrentreffer durch Abdul Thiam nahm zunächst kaum einer ernst. Als aber Bakary Diakité die Frankfurter bis zur 90. Minute wieder mit 5:3 in Führung geschossen hatte, wurde die Luft ganz dünn.

Dann der Schlusspfiff und der Gipfel des Dramas. Am Mittelkreis versammelten sich 05-Spieler und -Betreuer, sehnten zitternd den Abpfiff im Waldstadion herbei. Doch dort versetzte ausgerechnet Schur, Klopps Kumpel aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten, den 05ern den 6:3-Knockout im Fernduell. Aus, vorbei, finito! "Da bin ich einen kleinen Tod gestorben", schluchzte 05-Vizepräsident Peter Arens.

Sein Cheftrainer wahrte, wenn auch mit Mühe, die Contenance - genau wie vor Jahresfrist in Berlin. "Wir haben immer gesagt, wer am Ende oben steht, hat es verdient", sandte der 35-Jährige Glückwünsche nach Frankfurt. Dass sein Team in der Abwehr des öfteren geschwommen hatte und das 1:4 nicht vom Himmel gefallen war; dass Andrej Voronin, Niclas Weiland, Michael Thurk oder Jürgen Kramny das mehrfach mögliche fünfte Tor nicht markiert hatten - für Klopp ("Die Chancen waren da") war das alles hinterher nicht mehr der Rede wert. Viel mehr störte ihn der üble, unverständliche Spott, mit der viele Braunschweiger Fans sein Team nach dem Abpfiff überzogen - auch das eine Parallele zum "Endspiel" 2002 in Berlin. "Ich werde nie Menschen begreifen, die so viel Häme ausschütten", klagte Klopp bitter. "Schadenfreude ist der schlechteste Charakterzug."

"Unfassbar" fand er dagegen den Charakter seiner Spieler sowie die Begeisterung der 2500 mitgereisten Fans. "Für die tut es mir unendlich leid, wir haben sie wieder durch ein Wechselbad der Gefühle gejagt." Alles schon einmal da gewesen, alles wie im Jahr zuvor - aber ein Wort hörte man von keinem: aufgeben! "Es wäre eine Katastrophe, wenn wir jetzt die falschen Schlüsse ziehen", versicherte Klopp, dass sein Team in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf starten wird. "Wir werden wieder unsere Grenzen ausloten. Wer glaubt, wir gehen daran kaputt, der täuscht sich gewaltig." Vor einem Jahr fehlte ein Punkt, diesmal ein Tor. Nun hofft Mainz 05 auf eine dritte Chance. Im Sommer 2004.

"Irgendwann werde ich verstehen, wofür das heute gut gewesen ist"
Schock erreicht die Mainzer im Mittelkreis / Auers vier Tore wertlos


Vom 26.05.2003
Von Kurier-Mitarbeiter Hans-Peter Mayer

Schlusspfiff in Braunschweig. Bereits seit über zwanzig Minuten feierten die knapp 3000 Fans des FSV Mainz 05 den scheinbar schon besiegelten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Keiner zweifelte noch am größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Selbst 4:1 gewonnen und damit mehr als die Pflicht erfüllt, doch die Mannschaft und Trainer Jürgen Klopp glaubten noch nicht endgültig an ihr Glück. Im Mittelkreis hielten sie sich an den Schultern fest, bildeten einen Kreis. In ihrer Mitte Betreuer Axel Schuster mit einem Mobiltelefon - live verbunden mit dem Waldstadion in Frankfurt. Es wurde immer ruhiger im Stadion, Mainzer und Braunschweiger an Bildschirmen oder Radios. Und plötzlich platzte die Bombe, schrien zuerst die Fans entsetzt auf, erfuhren schließlich auch die Spieler vom unfassbaren 6:3-Sieg der Eintracht in letzter Minute und dem damit verbundenen eigenen Scheitern.

Die Mainzer Spieler sanken zu Boden, Klopp eilte in die Katakomben. Zum dritten Mal nach 1997 in Wolfsburg und 2002 bei Union Berlin das Mainzer Aus im Aufstiegskampf am letzten Spieltag. Szenen der Verzweiflung und der tiefen Trauer folgten. 05-Präsident Harald Strutz saß Minuten lang bitterlich weinend auf dem Rasen, sein Stellvertreter Peter Arens stammelte: "Mir ist schlecht, ich könnte brechen." Die meisten Spieler liefen in die Kabine. Michael Thurk wiederholte gleich mehrfach mit glasigen Augen: "Ich kann nichts sagen, ich kann nichts sagen." Die "besten Fans der Welt" sangen bereits kurz nach dem kollektiven Schock mit Tränen erstickten Stimmen und feierten Marco Rose, der als einziger in die Gäste-Kurve wankte. Um sie tat es Trainer Klopp "einfach nur brutal leid." Lediglich Niclas Weiland brachte einige Worte heraus. "Ich habe nach dem Schlusspfiff gebetet, aber das ist wohl Fußball", stammelte er, um sich gleich darauf auf die typischen Mainzer Tugenden zu besinnen: "Es geht weiter, wir greifen wieder an."

Klopp konnte es noch nicht fassen. "Ich glaube nicht wie Rudi Assauer an den Fußballgott, sondern nur an den einen Einzigen und irgendwann werde ich dann auch verstehen, für was das heute gut gewesen ist." Gründe für das Scheitern wollte er nicht suchen, obwohl die 05er besonders daran wohl noch lange denken werden. War der Gegentreffer nach 82 Minuten durch Thiam vermeidbar? Hätten Azaouagh (51.), Voronin (65.) oder Thurk (67.) jeweils in bester Position nicht treffen müssen? Oder waren vielleicht die Wadenkrämpfe des vierfachen Torschützen Benjamin Auer (9., 19., 47., 60.) schuld? Dem aus Gladbach verjagten Stürmer hätten Sie im Aufstiegsfall in Mainz wohl ein Denkmal direkt neben dem Dom gebaut. Nach dem Schlusspfiff waren seine Heldentaten indes trotz der insgesamt starken Leistung seines Teams nichts mehr wert.

Klopp zeigte sich bereits in der Pressekonferenz wieder aufgeräumt. "Ich gratuliere Frankfurt, wer am Ende vorne ist, hat es verdient. Wir hatten die Möglichkeit und haben es nicht geschafft." Als fairer Verlierer präsentierte sich damit der schon wieder kampfeslustige Fußballlehrer, eine Tugend, die vielen Anhängern des Gastgebers leider abging. "Das war die eigentliche Niederlage, die ich meinen Jungs erklären muss", zeigte sich Klopp von der grenzenlosen Häme tausender blau-gelber Fans, die ihrer Schadenfreude freien Lauf ließen und die Mainzer provozierten, tief enttäuscht.

Klopp will sich dennoch auch in der kommenden Saison "nicht mit normalen Dingen zufrieden geben" und Gas geben. "Für ein paar Minuten habe ich heute gedacht wir haben es geschafft, allein für dieses Gefühl lohnt sich die ganze Arbeit."

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26.05.2003 08:53
#8 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

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Stimmen zum Eintracht-Aufstieg


Vom 26.05.2003

Willi Reimann (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das war ein unglaublich packendes Finale, wie es wohl nur alle hundert Jahre vorkommt. Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Einfach grandios. Jetzt werden wir uns in aller Ruhe zusammensetzen und über die Zukunft reden."

Achim Vandreike (Frankfurter Bürgermeister und Sportdezernent): "Ich bin um Jahre gealtert während des Spiels. Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben. Die letzten zehn Minuten waren sensationell. Willi Reimann ist ein Glücksgriff. Der Aufstieg ist von großer Bedeutung für das Image der Stadt."

Jörg Berger (Ex-Eintracht-Trainer): "Mein Herz schlug natürlich für die Eintracht. Ich kann aber auch mit den Mainzern mitfühlen."

Friedel Rausch (Ex-Eintracht-Trainer): "So irre kann Fußball sein. Gott sei Dank hat es die Eintracht geschafft. Gönnen wir ihnen das Glück."

Bernd Hölzenbein (Eintracht-Weltmeister von 1974): "Unglaublich, gigantisch. Ich freue mich riesig."

Roland Koch (Ministerpräsident von Hessen): "Dass die Eintracht das noch geschafft hat, ist ein Wunder. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Sport so liebe. Vor einem Jahr war der Verein so gut wie tot. Jetzt ist er in der Bundesliga. Das Spiel war noch spannender als das 5:1 damals im Abstiegskampf 1999 gegen Kaiserslautern."

Jürgen Neppe (Aufsichtsrat-Vorsitzender der Eintracht AG): "Das ist ein gutes Fundament für die Bundesliga. Heute werden wir nur noch feiern. Dann werden wir uns zusammensetzen und über neue Ziele nachdenken."

Volker Sparmann (Vorstandsvorsitzender der Eintracht AG): "Das war Genugtuung und nicht nur ein Sieg der Mannschaft, sondern auch meines Konzepts."

Jürgen Grabowski (Eintracht-Weltmeister von 1974): "Die Spannung, die die Eintracht und Mainz 05 geliefert haben, ist einfach nicht mehr zu toppen. Ich bin absolut überwältigt. Glückwunsch und Kompliment an Trainer Willi Reimann und die Mannschaft für diese sensationelle Energieleistung."


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mick Offline

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26.05.2003 14:53
#9 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

2.Liga

Mainz, eine Tragödie - oder: die Leiden des jungen W.

Der FSV Mainz 05 hat die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga wie im Vorjahr auf Platz vier beendet. Wie es dazu kommen konnte, warum die Götter verrückt sein müssen - ein Erklärungsversuch von Christoph Wirges.

Nein, diese Stadt liegt nicht am Rhein und wird nicht von lärmenden Fastnachtsnarren bewohnt. Diese Stadt liegt mitten im archaischen Griechenland und seine Bewohner sind schicksalsgebeutelte Helden einer von launischen Göttern inszenierten Tragödie.

Dass dieser Augenzeugenbericht die Sphäre des Religiösen nicht aussparen kann, versteht sich von selbst. Wer erlebt hat, wie eine Menge von 25.000 Menschen zweieinhalb endlose Minuten schweigend auf einen winzigen Großbildschirm starrt, um dann geschlagen, zerschmettert und regendurchnässt in völliger Stille auseinanderzugehen, der muss zu dem Schluss kommen, dass die Fußballgötter ein besonders langweiliges Wochenende hatten, das sie sich mit einer besonders spektakulären Intervention aufzupeppen gedachten.

Zur klassischen Tragödie gehört, dass die menschlichen Helden zunächst in die Höhe gehoben werden, damit der Fall danach umso dramatischer ausfallen kann. Und in der Tat: Das bis zur 61. Spielminute auffallend zurückhaltende, fast abergläubisch skeptische Volk von Mainz wurde mit Benjamin Auers viertem Tor und der fast gleichzeitig eintreffenden Nachricht vom Reutlinger 3:3 in euphorische Stimmungshöhen katapultiert. Tanz, Gesang, Narrhallamarsch! Zum ersten Mal Gewissheit, dass der kleine Verein tatsächlich in der Bundesliga auflaufen wird!

Es folgte eine lange halbe Stunde trügerischer Ereignislosigkeit - das Atemholen des Schicksals vor dem großen Umschwung, der Katastrophe. Noch ahnungslos wird der Auswechslung des vermeintlichen Götterlieblings Auer applaudiert. Schon etwas weniger gelassen registrieren die Massen das Verstolpern der Chancen zum fünften und sechsten Mainzer Tor durch Woronin und Thurk. Als dann aus heiterem Himmel der Braunschweiger Ehrentreffer fällt, sieht man in der Menge die ersten besorgten Gesichter.

Um 17.20 Uhr der stumme Höhepunkt der Tragödie: auf dem Bildschirm die rotweiß gekleideten Spieler auf dem Braunschweiger Rasen, die das Urteil erwarten, um dann gefällt zu Boden zu gehen. Und zwischen Theater und Dom geschockte, paralysierte Gesichter, nur ab und zu ein Kopfschütteln. Ein bizarres Spektakel danach: eine Stadt voller schweigender Menschenkolonnen.

Nachher im Fernsehen die Bilder aus Frankfurt, die alles noch schlimmer machen. Ein Traditionsverein, der eher zufällig in die höchste deutsche Spielklasse zurückkehrt. Spieler und Trainer aus Reutlingen und Fürth, die nicht verhehlen, wem sie den Aufstieg gegönnt hätten. Ein Braunschweiger Publikum, das danach strebt, das letztjährige Berliner Publikum noch an an kleingeistiger Häme zu übertreffen. Mögen die Götter sie mit ewigem Amateurstatus strafen! Und dann der Mainzer Trainer Klopp, der inmitten weinender Männer Frankfurt zum verdienten Aufstieg gratuliert.

Was bleibt? Zur seelischen Nachbereitung emfpehlen wir das Buch Hiob, sodann eine Dauerkarte für die nächste Saison, um dabeizusein, wie der edelmütige Klopp und die Seinen den Kampf gegen die launischen Götter erneut aufnehmen.
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gruß, mick (bekennender alteuropäer)

mick Offline

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26.05.2003 16:30
#10 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

"Schöner kann man nicht aufsteigen"

Im verrücktesten aller Bundesliga-Aufstiege hat sich Eintracht Frankfurt mit dem geringst möglichen Vorsprung gegen die lokale Konkurrenz aus Mainz durchgesetzt. Stunden später reden sie schon wieder vom Uefa-Pokal.

Eine Reportage von Thomas Becker


Frankfurt – Mittendrin steht sie, ungerührt ob all des Trubels. In der Linken zwischen Daumen und Zeigefinger die Waage, den kleinen Finger abgespreizt, als wäre ihr nicht ganz wohl mit dem, was sie da in der Hand hält. Aber für die Justitia im Gerechtigkeits-Brunnen aus dem 17.Jahrhundert hat auf dem Römerberg niemand einen Blick. Zigtausend Fans toben und grölen, besingen ihre Aufstiegshelden, die oben auf dem Balkon genauso toben und grölen. Wen interessiert nach dem verrücktesten aller Bundesliga-Aufstiege noch, ob der nun gerecht war? Die Frankfurter sicher nicht, und die Mainzer werden solche Fragen erst gar nicht stellen wollen. Im Pressekabuff am Mainzer Bruchweg manifestiert sich die Stimmung im Klub an zwei roten Linien. Eine mannshohe Tabelle hängt da, eine Linie verläuft zwischen Platz 14 und 15, die andere zwischen 3 und 4 – nie war ein roter Strich härter.

Es war der zweite Aufstieg für die Eintracht, auch der erste vor fünf Jahren führte über Mainz 05: ein müdes Montagabendspiel, 2:2, vorzeitige Meisterschaft, kein Grund, den Römer zu entern. Wann die Eintracht dort zuletzt stand, wissen auch Hardcore-Fans nicht sofort: Den letzten Titel (DFB-Pokal) gabs vor 15 Jahren. Entsprechend orgiastisch nun der Jubel auf der Baustelle Wadstadion: Veitstänze, Purzelbäume, Bierduschen – übermütig wie Dreijährige turnten die Spieler übers Feld. Das hessische Comedy-Duo Mundstuhl textete „Football's coming home“ zu „Frankfurt kommt nach Haus“. Alexander Schur, „Frankfurter Bub“ und Schütze des entscheidenden Tores, schnappte sich das Mikro, zwang die Fankurve zum Schuhe-Ausziehen und sang: „Wir nehmen die Schuhe in die Hand und wissen nicht warum, Scheiße sind wir dumm, Scheiße sind wir dumm.“

Selbst Trainer Willi Reimann, Prediger des Ballflachhaltens, flippte für seine Verhältnisse total aus, nahm die Jubelarme gar nicht mehr runter, schaffte es, mit einem Zwei-Liter-Humpen Bier von Tribüne zu Tribüne zu rennen, ohne einen Tropfen zu verschütten. Dass ihn die Bierdusche doch noch traf, störte nicht weiter. Der Präsident, Peter Fischer: Wenn er nicht gerade heulte, schüttelte er den Kopf: „So was kannste nur in Frankfurt erleben. Dagegen ist Matrix ein Kinderkarneval.“ Der Kapitän, Jens Keller: „Schöner kann man nicht aufsteigen.“ Dabei hat er 1997 bei Wolfsburg mit Reimann schon einen denkwürdigen Aufstieg erlebt: ein 5:4 – gegen Mainz.

Nach dem ersten Überschwang: Uwe Bindewald, der Ur-Eintrachtler, sitzt vor der Kabine, in der einen Hand das Bier, in der anderen das Taktik-Scribble des Trainers und versucht zu erklären, was nicht zu erklären ist, was er in seinen 17 Eintracht-Jahren noch nie erlebt hat, nicht 1999 beim 5:1 gegen Kaiserslautern, nicht beim Abstiegs-Endspiel gegen Ulm im Jahr danach. Man isst Frankfurter Würstchen mit Senf: „Schmeckt besser als Meenzer Handkäs“, sagt einer. Zuvor hatten sie mit den Fans die üblichen Häme-Gesänge in Richtung Landeshauptstadt abgesondert, allmählich kehrte die Sportler-Ehre zurück: „Ich möcht jetzt nicht im Bus von Braunschweig nach Mainz sitzen“, sagt Keller, und Präsident Fischer versucht so etwas wie Anteilnahme: „Ich kann mir diese Grausamkeit gar nicht vorstellen. Das muss wie ein Erdrutsch sein.“

Willi Reimann sah das wie immer pragmatisch („Ich kann nicht sagen, dass es mir leid tut, dass wir Dritter geworden sind“), ironisch („Dass wir dank des Torverhältnisses aufgestiegen sind? Tut mir leid, dafür entschuldige ich mich“). Dass er für Liga eins bis Montagmittag gar keinen Vertrag hatte, beunruhigt ihn nicht, seinen Verhandlungspartner auch nicht. Volker Sparmann, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der AG, sagt: „Ich liebe diesen Trainer.“ Am Dienstag tagt der Aufsichtsrat, die Absegnung von Sparmanns Bundesliga-Konzept mit dem Trainer Reimann gilt als Formsache.

Sparmann wird Mitte Juni seinen Posten räumen (vielleicht für Leverkusens Wolfgang Holzhäuser) und sich wieder um seinen Job als Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds kümmern. Monatelang hatte er im Hallodri-Klub mit Finanz-Chef Pröckl für sein „konsolidiertes Konzept“ geworben, vor „weiteren Spinnereien“ gewarnt. Nun fühlt er eine „innere Genugtuung“: Lizenz gesichert, zwei neue Sponsoren in Sicht, der Etat steigt von zwölf auf 24 Millionen Euro, sechs bis acht neue Spieler und ein Manager sollen kommen. Jurica Puljiz (Split), Mehmet Dragusha (Trier), Nico Frommer (Reutlingen) und Markus Kreuz (Köln) haben unterschrieben, Stefan Lexa (Teneriffa) soll folgen, auch Ansgar Brinkmann ist im Gespräch. Der von Leverkusen umworbene Stürmer Jermaine Jones wird noch ein Jahr bleiben. Lauthals hat er das vom Römer herab versprochen und noch ein paar Liter Bier hinterher geschüttet.

Justitia sah sich das alles an, wunderte sich immer noch, dass die Eintracht-Waagschale ein paar Gramm schwerer wog als die 05er. Früher floss aus ihrem Brunnen bei Königs-Krönungen Weiß- und Rotwein fürs Volk, heute ist es schnödes Wasser. Dieses wieder in Wein zu wandeln – nichts Geringeres erwarten die Fans, die schon wieder vom Uefa-Cup singen und den Bayern die Lederhosen ausziehen wollen.


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26.05.2003 20:12
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Sparmann und Reimann einig

Nach einer rauschenden Party-Nacht trafen sich Vorstandschef Volker Sparmann und Trainer Willi Reimann am Montag zu Vertragsgesprächen und fanden einen Konsens zur weiteren Zusammenarbeit. Der Erfolgscoach, dessen Vertrag nur für die Zweite Liga gilt, soll auch künftig die sportlichen Geschicke bei der Eintracht leiten. "Er ist ein absolut zuverlässiger Partner. Ich liebe diesen Trainer", schwärmte Sparmann. Am Dienstag tagt der Eintracht-Aufsichtsrat und soll das von Sparmann vorbereitete Bundesliga-Konzept absegnen. "Ich werde vor dem Aufsichtsrat mein Konzept mit Reimann so vertreten", ließ Sparmann keinen Zweifel, dass die Unterschrift nur noch Formsache ist.


Vertragsverhandlungen auf allen Ebenen

Darüber hinaus gibt es weitere Personalien, die möglichst schnell geklärt werden sollen. Am Dienstag will Sparmann mit dem Aufsichtsrat neben der weiteren Zusammenarbeit mit Reimann auch über einen neuen Manager diskutieren. St.Pauli-Manager Stephan Beutel, ein Wunschkandidat von Trainer Reimann, wird nach dem Abstieg des Hamburger Zweitligisten die Norddeutschen verlassen. Reimann hatte mit Beutel schon in Hamburg zusammen gearbeitet. Beutel wollte sich aber zu einem möglichen Wechsel nach Frankfurt nicht äußern.


Am Mittwoch stehen Vertragsgespräche mit den Spielern an und bis spätestens Freitag sollen die geplanten Neuverpflichtungen unter Dach und Fach gebracht werden. "Wir müssen die Mannschaft so verstärken, dass sie nicht vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg kämpft", meinte Sparmann, der mit einem Kader von 24 Spielern plant.


Markus Pröll als zweiter Torwart im Gespräch

Als Neuzugänge stehen bislang Markus Kreuz (1. FC Köln), Nico Frommer (SSV Reutlingen), Mehmet Dragusha (Eintracht Trier) und Jurica Puljiz (Hajduk Split) fest. Am Mittwoch soll der Österreicher Stefan Lexa einen Dreijahresvertrag unterschreiben. Der 26-Jährige steht zur Zeit bei CD Teneriffa unter Vertrag und bestritt bislang 56 Zweitligaspiele (10 Tore) für Unterhaching und Reutlingen. Zuvor spielte er beim SV Wehen. Als zweiter Torwart hinter Oka Nikolov ist der 23 Jahre alte Markus Pröll im Gespräch, der für den 1.FC Köln 53 Erst- und 58 Zweitligaeinsätze absolvierte.

Laut Sparmann sollen weitere zwei, drei Verstärkungen geholt werden. "Die Mannschaft wird zu 85 Prozent die des Trainers sein", meinte der Eintracht-Chef, der die Option für Ervin Skela gezogen hat und Kapitän Jens Keller am Mittwoch zum Bleiben überreden will. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, nächste Saison weiter für die Eintracht zu spielen", deutete der Abwehrstratege an.


Lizenzbedingungen sind nahezu erfüllt

Durch die Rückkehr ins Oberhaus haben die Frankfurter die Lizenzbedingung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) – einen Nachweis von 2,5 Millionen Euro – praktisch erfüllt, da sich die Zahlungen der Sponsoren in der Bundesliga um diese Summe erhöhen. Etwa 10 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr fließen in die Vereinskasse, der Etat kann dadurch auf 24 Millionen Euro aufgestockt werden. "Wir haben ein gutes Fundament, um ordentlich zu arbeiten", erklärte Aufsichtsratschef Jürgen Neppe.


Auch für die Wirtschaft scheint die Eintracht wieder eine erstklassige Adresse geworden zu sein. Nach Angaben von Vorstandschef Sparmann haben bereits zwei Interessenten angeklopft. "Wir werden unseren soliden Sparkurs aber fortsetzen. Es wird jetzt keine Spinnereien geben", kündigte Sparmann an, der Mitte Juni seinen Posten als Vorstandschef der Eintracht Fußball AG wie vorgesehen räumen wird. Ein Nachfolger soll in den nächsten Tagen gefunden werden, ebenso ein neuer Manager. Im Gespräch ist Wolfgang Holzhäuser von Bayer Leverkusen.


Verhandlungen mit Stadionbetreiber kurz vor Abschluss

Die verbesserten finanziellen Möglichkeiten nehmen den Frankfurtern auch bei der Suche nach einem Betreiber des Waldstadions den Zeitdruck. Der englische Investor "Stadivario" steht in Startlöchern, die Verhandlungen mit der Stadt sollen spätestens bis zum Beginn der Bundesligasaison erfolgreich abgeschlossen sein.

gruss hoschi

Die Zeiten waren schwer, doch wir sind wieder wer
Bestechungsskandal in Frankfurt?
Na Klar!!!

Wie hätten wir sonst den Aufstieg geschafft?

Taugenix Offline

Tuckers Masseur


Beiträge: 3.727

27.05.2003 00:20
#12 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Rundschau:

Von Leitwölfen, Mitläufern und Wasserträgern

Nach dem dramatischen Saisonfinale und dem Aufstieg von Eintracht Frankfurt in die Erste Fußball-Bundesliga zieht die FR eine Bilanz

Am Sonntag haben es die Fußball-Profis von Eintracht Frankfurt im Waldstadion mal wieder ziemlich spannend gemacht. Am Ende - in Frankfurt weiß es längst jedes Kind - ist alles gut geworden für den hessischen Traditionsverein. In letzter Sekunde hat die Eintracht durch das 6:3 gegen Reutlingen den Aufstieg in die Bundesliga gepackt, nach zwei Jahren Abstinenz dringen die Frankfurter wieder in die Phalanx der Großen und Mächtigen ein. Nach dem zweiten "Wunder vom Main" lässt FR-Mitarbeiter Jürgen Heide die Leistungen der Mannschaft von Trainer Willi Reimann Revue passieren.

Oka Nikolov (34 Spiele / 0 Tore): Nach einer starken Hinrunde patzte der frisch gebackene Familienvater ausgerechnet in den wichtigen Spielen gegen Trier und Mainz. Ansonsten war der Keeper, der seine Stärken auf der Linie hat, ein sicherer Rückhalt und rettete der Eintracht so manchen Punkt. In der nächsten Saison wird Nikolov mit einem noch zu verpflichtenden Torwart um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen. Ob er dadurch mehr Distanzschüsse halten wird?

Sven Günther (14 / 0): Der Spaßvogel aus Zwickau hatte nicht viel zu lachen. Über die Rolle des Einwechselspielers kam er nicht hinaus, auch weil er zweimal von langwierigen Verletzungen zurückgeworfen wurde. Nur viermal stand der Ex-Nürnberger in der Anfangself.

Henning Bürger (32 / 0): In der Hinrunde noch gesetzt, baute der ehemalige Kiez-Kicker ab und verlor zwischenzeitlich seinen Stammplatz. In der Schlussphase fing sich der kluge Kopf aber wieder. Nach Ervin Skela ist der Mann von der linken Außenbahn zweitbester Torvorbereiter. Die wichtigste Vorlage des 33-Jährigen: die Flanke am Sonntag, 16.48 Uhr, zu Alex Schurs 6:3.

Andree Wiedener (24 / 1): Sein herausragendstes Merkmal ist seine Unauffälligkeit. Doch Willi Reimann schätzt die Dienste des 33 Jahre alten Abwehrrecken, weshalb "Wiede" die linke Seite noch ein weiteres Jahr dichtmachen soll. "Ich will in die Bundesliga zurück", lautete Wiedeners Ziel, als er vor eineinhalb Jahren aus Bremen kam. Er hat es erreicht. Spielen durfte er im Finale gegen Reutlingen aber nicht.

Jens Keller (33 / 3): Er kam, sah und übernahm vom ersten Tag an das Kommando auf und außerhalb des Platzes. Der beste Einkauf in den vergangenen Jahren ist der unumstrittene Chef bei der Eintracht. Der verlängerte Arm von Willi Reimann ("Keller ist sensationell") hat ein riesiges Selbstvertrauen, was die gegnerischen Stürmer zu spüren bekommen, wenn der Eintracht-Abwehrchef ihnen erst den Ball abnimmt und sie anschließend elegant ausspielt. "Ohne ihn hätten wir zehn Punkte weniger", urteilt Co-Trainer Jan Kocian. Keller, das Sprachrohr, sagt, was er denkt, sein Wort hat Gewicht, auch bei den Mitspielern. Großen Worten ließ Keller stets große Taten folgen. Typen wie Keller, 32, sind selten geworden.

David Montero (30 / 3): Der Glatzkopf ist einer, mit dem auf dem Platz nicht gut Kirschen essen ist. "Monti", das kämpfende Kraftpaket, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und war mehr als zwei Drittel der Saison einer der Leistungsträger, wobei er mit Alexander Schur ein gefürchtetes Team im defensiven Mittelfeld bildete. Technische Defizite macht der Hitzkopf mit unbändigem Einsatz wett. In der Schlussphase verließen ihn die Kräfte. Da er nicht nur auf dem Platz immer alles gibt, fiel der überzeugte Single im Herbst durch zwei Alkoholeskapaden auf. Dass der Schwabe mit dem spanischen Pass aber am Sonntag nicht nur mit Maracuja-Saft auf den Aufstieg anstieß, dagegen hatte nicht einmal Willi Reimann etwas einzuwenden.

Ervin Skela (33 / 10): In der Rückrunde war der albanische Nationalspieler endlich der Spielmacher, für den er sich hält. Nicht mehr so verspielt wie früher und konditionsstärker ließ der Techniker den in der Winterpause nach Freiburg übergewechselten Rolf-Christel Guie-Mien vergessen, Skela blühte nach dem Abgang des Kongolesen förmlich auf. Mit zehn Treffern und elf Vorlagen hielt der Dribbelkünstler die Eintracht auf Kurs, wenn ihr die Gefahr drohte, das Ziel Aufstieg aus den Augen zu verlieren.

Pawel Kryszalowicz (23 / 3): Der Verlierer der Saison. Am Ende traf der polnische Nationalspieler nicht einmal mehr das leere Tor. "Polen-Paule", wie ihn die Bild taufte, war in dieser Runde nur noch ein Schatten früherer Glanztage im Eintracht-Trikot. Ständig verletzt. Dankend verzichtet der Club darauf, eine Vertragsoption mit dem als wehleidig geltenden Topverdiener zu ziehen. Der WM-Teilnehmer verlor sogar sein Lachen, weshalb vor allem sein stets zerknirschter Gesichtsausdruck in Erinnerung bleiben wird.

Dino Toppmöller (16 / 4): Der Mann der wichtigen Tore. Obwohl er es war, der mit seinen beiden Treffern in Oberhausen das Tor zur Bundesliga weit aufstieß, fällt die persönliche Saisonbilanz des schlaksigen Mittelfeldspielers nicht zufrieden stellend aus. Nach nur drei Kurzeinsätzen in der Hinrunde schon als Fehleinkauf abgestempelt, durfte er insgesamt nur dreimal von Beginn an spielen. Wenn ihn Reimann allerdings aufs Feld schickte, sorgte der Lockenkopf mit den spindeldürren Beinen für Belebung im Angriffsspiel. In der nächsten Saison will der Junge mit dem ausgeprägten Selbstbewusstsein, der in der Rückrunde einen Leistungssprung machte, eine größere Rolle in Reimanns Planungen spielen.

Jermaine Jones (17 / 6): "Ich schieße euch in den Uefa-Cup!" Jermaine Jones hat sich auf dem Balkon des Römers weit aus dem Fenster gelehnt: "Ich habe den Adler immer im Herzen", hat der Junge aus Bonames dann der Menge entgegengebrüllt, weil die Fans lautstark bekundeten, was sie von seinem neuen Arbeitgeber, Bayer 04 Leverkusen, halten, nämlich nichts. 2004 wird der U 21-Nationalspieler die Werkself verstärken. Noch ein Jahr will Jones, den ein Syndesmosebandanriss und ein Ermüdungsbruch im Fuß lange außer Gefecht gesetzt hatten, seine Laufstärke und seinen unermüdlichen Einsatz für die Eintracht in die Waagschale werfen. Der junge Mann fällt nicht nur wegen des ständig wechselnden Haarschnitts auf, auf der Aufstiegsfeier gab er den Entertainer in bester Rapper-Manier. Auf dem Feld ist er eindeutig wertvoller.
Uwe Bindewald (32 / 1): Das unverwüstliche Auslaufmodell läuft und läuft und läuft. Auf den im Vorjahr beständigsten Eintracht-Spieler war wieder Verlass. "Binde" ließ auf seiner rechten Deckungsseite so gut wie nichts anbrennen. Kaum ein Angreifer konnte den erfahrenen Abwehrmann aus der Ruhe bringen. Ein Jahr in der ersten Liga will der dienstälteste Eintrachtler noch dranhängen, bevor der 34-Jährige in den verdienten fußballerischen Ruhestand geht.
Serge Branco (17 / 1): Nachdem er in den Vorjahren durch seine Eskapaden aufgefallen war, ließ sich der Olympiasieger aus Kamerun nichts zu Schulden kommen. Seinen Stammplatz auf der rechten Außenbahn verlor der Ex-Braunschweiger allerdings nach fünf Begegnungen an Albert Streit. Nachdem er in der Hinserie wenigstens regelmäßig eingewechselt worden war, geriet Branco in der Rückrunde ins Abseits und kam nur noch zu drei Kurzeinsätzen. Nach drei Jahren mit wenigen Höhepunkten verlässt der Mittelfeldspieler die Eintracht mit unbekanntem Ziel.

Albert Streit (32 / 1): Unter Reimann wurde der gebürtige Rumäne mit dem großen Potenzial zum Stammspieler. Mit seinen Flankenläufen auf der rechten Außenbahn, bei denen er an guten Tagen kaum zu stoppen war, überzeugte der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler seine Kritiker. Auch wenn er ab und zu nicht nur einen Übersteiger zu viel machte, war er dafür hauptverantwortlich, dass den Gegnern stets Gefahr drohte. Weil er die Sicherheit haben wollte, in der ersten Liga zu spielen, unterschrieb der von mehreren Bundesligisten umworbene Streit Mitte März einen Vertrag beim VfL Wolfsburg. Mit dem zur Auswahlmannschaft "Team 2006" gehörenden Techniker verliert die Eintracht einen ihrer Hoffnungsträger.

Markus Beierle (16 / 6): Der einsatzfreudige Stürmer wurde bei seiner Verpflichtung in der Winterpause auch deshalb kritisch beäugt, weil er bei Hansa Rostock zuvor mehr als ein halbes Jahr nicht mehr gespielt hatte. Nach leichten Anfangsschwierigkeiten, die auch damit zu tun hatten, dass Beierle aufgrund der Verletzungen von Kryszalowicz und Jones Einzelkämpfer im Sturm war, geizte der stille Schwabe nicht mit Toren und erwies sich nach Keller als größter Glücksgriff Reimanns. Mit seinen sechs Treffern hatte der frühere Duisburger, der die Stille genießen kann, großen Anteil am Aufstieg der Eintracht, auch weil er als kopfballstarker Stürmer genau den Typ Angreifer verkörperte, welcher der Eintracht in der Hinrunde noch gefehlt hatte.

Lars Weißenfeldt (10 / 0): Für den Marburger begann die Saison erst im Dezember, weil er vorher wegen einer Muskelverletzung zweimal pausieren musste. In der Folgezeit gehörte der schnelle Abwehrspieler stets zum 18er-Kader. Ohne Bedenken konnte Reimann auf den 23 Jahre alten Defensivallrounder, der seinen Vertrag verlängert hat und auf seinen ersten Einsatz von Beginn an wartet, zurückgreifen.

Jean-Clotaire Tsoumou-Madza(33 / 3): Der Kongolese bildete mit Keller die Innenverteidigung, die der stärkste Mannschaftsteil der Hessen war, ein regelrechtes Abwehrbollwerk. Dirigiert von Keller erwies sich der kopfballstarke Mann, dem stets der Schalk im Nacken sitzt, bis auf einige Aussetzer als Leistungsträger. Nach dem Abgang seines Freundes Guie-Mien nach Freiburg, bei dem er bis dahin auch wohnte, war der schussgewaltige und offensivfreudige Abwehrhüne in ein paar Spielen ein Sicherheitsrisiko. Doch mit harten Worten und dem Hinweis von Reimann, dass er, Tsoumou-Madza, ohne ihn, den Trainer, immer noch beim Nordostoberligisten Neugersdorf kicken würde, sorgte Reimann dafür, dass sein alter Bekannter aus St. Pauli-Zeiten im Schlussspurt wieder mit der nötigen Konzentration bei der Sache war. Wenn er die beibehält, wird sich Tsoumou, wie er von allen gerufen wird, auch ohne größere Probleme in Liga eins behaupten.

Alexander Schur (30 / 4): Mit dem Aufstieg und seinem entscheidenden Tor in letzter Sekunde ging für den Ur-Frankfurter ein Traum in Erfüllung. Zusammen mit Keller ist der 31-Jährige auf dem Feld der Führungsspieler des Teams und außerhalb des Platzes sowohl bei seinen Mitspielern als auch den Medienvertretern erster Ansprechpartner. Der fleißige Mittelfeldabräumer gibt nie auf und verrichtet die Drecksarbeit auf dem Rasen, indem er die Löcher in der Defensive stopft. Der grätschende Gelbkönig spielt unauffällig, ist aber unverzichtbar für das Team.

Bakary Diakité (15 / 3): Nach sechs Einwechslungen in der Hinserie durfte der laufstarke Offensivspieler durch das Verletzungspech der anderen Eintracht-Angreifer in der Rückrunde sogar fünfmal von Beginn an spielen, bevor der Linksfuß bei Reimann wohl wegen seiner forschen Art und der Bekanntgabe seines Wechsels nach Nizza erst einmal nicht mehr berücksichtigt wurde. Als die Eintracht gegen Reutlingen aber noch Tore für den Aufstieg brauchte, zog Reimann "Baka" als Joker aus dem Ärmel und bewies damit wieder einmal sein goldenes Händchen, stieß doch Diakité mit seinen zwei Treffern das Tor zur Bundesliga auf. Dass die Eintracht mit dem gebürtigen Frankfurter vorher nicht einmal über eine Vertragsverlängerung gesprochen hatte, erscheint jetzt noch ärgerlicher.

Andreas Menger: Der 30 Jahre alte Ersatzkeeper, der nach seiner Karriere Torwarttrainer bei der Eintracht werden soll, kam zwar in dieser Saison nicht zum Einsatz, genießt aber in der Mannschaft hohe Anerkennung, weil der sympathische Torwart für ein gutes Klima sorgt und vor allem für die jungen Spieler ein wichtiger Ansprechpartner ist.


LIONS.fan Offline

Piratenkapitän


Beiträge: 2.865

08.09.2003 21:04
#13 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

Eat this! Bitte wegräumen ...

LB9 Offline

Harry Potter


Beiträge: 7.531

08.09.2003 21:06
#14 RE:Eintracht Aufstiegs Presse-Thread Thread geschlossen

du sack



Gruss
Alper

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