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 Internationales Eishockey
Kallewirsch Offline

Nationalspieler


Beiträge: 428

03.05.2003 20:03
Bei Deutschland gegen Österreich spielen auch die Frankfurt Lions mit Antworten

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das Besondere an der Eishockey-WM
Reichel trifft und Doyle teilt das Meer

HELSINKI. Wenn an diesem Samstag bei der Eishockey-Weltmeisterschaft Deutschland und Österreich aufeinandertreffen, sind die Frankfurt Lions ein bißchen mit von der Partie. In der Hartwall-Arena von Helsinki treffen Vergangenheit und Zukunft der Löwen aufeinander: Hüben stürmt Martin Reichel, deutscher Nationalspieler tschechischer Abstammung und in der kommenden Saison Angreifer der Lions; drüben verteidigt der frühere Frankfurter Profi Rob Doyle, in Kanada geboren und mit österreichischer Staatsbürgerschaft ausgestattet. Beide haben zudem seit langem wieder etwas Besonderes erlebt bei der Eishockey-WM in Finnland: Sie hatten mit jeweils einem Tor Anteil daran, daß ihre Nationalteams den Abstieg aus der A-Gruppe vorzeitig vermieden und die Qualifikationsrunde erreicht haben.

Der 29 Jahre alte Martin Reichel, jüngerer Bruder des in der nordamerikanischen Profiliga NHL für die Toronto Maple Leafs aktiven Robert, erzielte am vergangenen Dienstag beim 3:1 gegen die Ukraine seinen fünften Treffer bei der achten WM-Teilnahme; der zehn Jahre ältere Rob Doyle traf am selben Tag beim 6:2 gegen Slowenien zum fünften Mal überhaupt für Österreich - es war sein erstes Länderspieltor seit sieben Jahren. "Ein Tor nach so langer Zeit, es ist, als hätte ich das Meer geteilt", sagte Doyle. "Ich habe nur zwei slowenische Riesen vor mir gesehen, und schon habe ich sie ausgetrickst." So simpel es klingt - etwas länger dauerte der Anlauf doch. Schließlich erhielt Doyle 1997, unmittelbar bevor er zu den Lions wechselte, den Einberufungsbescheid von der österreichischen Armee. Weil ihn das Einschreiben in Frankfurt aber nicht erreicht hatte, durfte er fünf Jahre nicht nach Österreich einreisen, geschweige denn für das Nationalteam spielen. Nach seiner Rückkehr zum EHC Lustenau zu Saisonbeginn meldete er sich kurz zum Dienst, erhielt einen Verweis und durfte wieder seinem Beruf nachgehen.

So kühl im Abschluß, wie der Austro-Kanadier zuletzt sein Tor erzielte, war er während seiner fünf Jahre in der Deutschen Eishockey Liga längst nicht immer aufgetreten. Das WM-Spiel rief sogar Erinnerungen wach an die ureigenen Darbietungen der Lions in der Vergangenheit. "Dumme Strafen hat es gegeben", sagt Doyle nach dem Sieg über Slowenien. Für die Frankfurt Lions hat er immerhin vierzig Treffer erzielt, steht indes in einem anderen Teil der Vereinsannalen viel weiter oben. Mit seinen 252 Einsätzen im Auftrag der Löwen liegt er in der ewigen Liste hinter Michael Bresagk (321), Victor Gervais und Toni Porkka (jeweils 255) auf Rang vier. Der österreichische Nationaltrainer bescheinigt dem Routinier eine "sensationelle Leaderrolle" in seiner Auswahl. "Er strahlt immer große Ruhe und Sicherheit aus und wackelt in keiner Phase des Spiels", lobt Herbert Pöck den ältesten Profi seines Teams.

Das heutige Aufeinandertreffen von Doyle und Reichel muß nicht das letzte sein auf höchster internationaler Ebene. Der Neu-Frankfurter ist sowieso im besten Eishockeyalter, und obwohl Nationaltrainer Pöck für das kommende Jahr einen Neuaufbau plant, darf sich Rob Doyle selbst für die WM 2005 im heimischen Österreich noch eine Chance ausrechnen, als Einundvierzigjähriger teilzunehmen. "Die Besten werden spielen", sagte der 48 Jahre alte Klagenfurter, der selbst bis vor vier Jahren noch in der österreichischen Liga gespielt hat. THOMAS KLEMM


Gruß vom Kallewirsch

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