RUNDSCHAU
Bundestrainer Hans Zach macht den Jungen Mut
Das Jubiläum hakte Hans Zach ganz schnell ab und blickte nach vorn. "Der zweite Anzug passt noch längst nicht. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns", sagte der Eishockey-Bundestrainer nach der 3:4-Niederlage im 1000. Länderspiel gegen Kanada und schaute bereits auf die 13. Auflage des Deutschland-Cups: "Dort geht der Lernprozess für das Hauptziel Weltmeisterschaft weiter." Der WM-TÜV in Hannover beginnt für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) heute, Freitag (20 Uhr), gegen die USA.
Dann wird Zach erneut wie beim stimmungsvollen Jubiläum vor 18 387 Zuschauern in der Kölnarena gegen die Profis aus dem Eishockey-Mutterland zahlreiche Stammspieler ersetzen und für die zweiten Garnitur viel Geduld aufbringen müssen. "Die Jungen müssen noch sehr viel lernen. Sie haben zwar überraschend gut mitgehalten, weil sie ein gutes System spielen und kampfkräftige und lernwillige Leute sind", sagte der DEB-Chefcoach nach der weitgehend ausgeglichenen Partie gegen den Olympiasieger, der ohne seine NHL-Stars und mit insgesamt zwölf Legionären aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) angetreten war: "Aber man muss auch kritisch sein. Von unseren neun Verteidigern spielt nur einer im Klub in Überzahlsituationen. Es ist schade, dass man Länderspiele als Übungseinheiten nehmen muss."
Die nächsten "Übungseinheiten" finden beim Deutschland-Cup gegen die USA, die Schweiz (Samstag, 14 Uhr) und erneut Kanada (Sonntag, 14 Uhr) statt. sid
Die Arena als Erlebnis
In großen Multifunktionshallen sieht manche Sportart ihre Zukunft - in Hamburg wagen sich Handballer und Eishockeyspieler in die neue Color Line Arena
Von Oke Göttlich (Hamburg)
Mit der heutigen Eröffnung der bis zu 17 000 Zuschauer fassenden Color Line Arena ziehen auch zwei neue Bundesligisten in die Hamburger Multifunktionshalle: Die Hamburg Freezers waren im Eishockey vormals als München Barons unterwegs, und aus den Handballern der SG Bad Schwartau wurde der HSV Hamburg gemacht. Der Gedanke an die Kölnarena, die von den Kölner Haien (Eishockey) sowie mitunter von RheinEnergy Köln (Basketball) und dem VfL Gummersbach (Handball) bespielt werden, Deutschlands bedeutendste Sporthalle, drängt sich auf. Doch Uwe Frommhold, Geschäftsführer der Color Line Arena, legt Wert auf die Unterschiede zu dem Vergnügungsdom am Rhein. "Die Arena selbst soll das Erlebnis werden. Wir sind nicht besser und nicht schlechter, aber vor allem anders", betont Frommhold und hebt hervor, "dass wir nicht als Veranstalter auftreten, sondern als Anbieter." Der zu unterhaltende Apparat sei wesentlich kleiner als in Köln.
In Köln zeigte sich recht schnell, dass die Sportveranstaltungen den hohen wirtschaftlichen Ansprüchen kaum standhalten können. Die Kölner Basketballer bauten lieber gleich eine beschaulichere Halle, um einer geisterhaften Stimmung mit 2000 Fans in einer 18 000 Menschen fassenden Halle vorzubeugen. Der VfL Gummersbach spielt nur Spitzenbegegnungen der Handball-Bundesliga in der Kölnarena. Nun versucht man dort am 14. Dezember mit Basketball und Handball an einem Tag gemeinsam Zuschauer anzulocken.
Auch die Kölner Haie schlittern in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 10 800 Zuschauern regelmäßig knapp unterhalb der sich wirtschaftlich tragenden Grenze von 12 000 Zuschauern bei ihren Heimspielen herum.
Die nach Hamburg verpflanzten sportlichen Organe rechnen von vorneherein bescheidener. Die Hamburg Freezers peilen ebenso wie der Handball-Sportverein (HSV) Hamburg durchschnittlich 4000 bis 6000 Besucher an. Ohne gewachsenes Fanmilieu scheint dies ein abenteuerliches Unterfangen für beide Teams zu sein. Doch Alexandra Busemann, Deutschlands erste Managerin im Handballbereich, ist ehrgeizig: "Natürlich wird es schwer, aber wir versuchen es wenigstens." Der HSV Hamburg erwarb die Rechte an dem Logo des großen HSV, um ein wenig Hamburger Authentizität auszustrahlen. Im DHB-Pokal am Mittwochabend zeigte sich allerdings eindrucksvoll, wie groß das momentane Interesse der Hamburger am Handball ist. Gegen den deutschen Meister THW Kiel kamen gerade mal 2100 Besucher in die Alsterdorfer Sporthalle.
Die Manager beider neuen Sportunternehmungen merken langsam, dass man sich am neuen Standort nicht allein mit den zwei Fußballbundesligisten HSV und FC St. Pauli messen muss, sondern auch noch mit dem deutschen Football-Meister Hamburg Blue Devils, der regelmäßig 8000 Zuschauer anzieht. Dennoch habe Hamburg eine "andere Veranstaltungslandschaft als München" sagt Freezers-Geschäftsführer Boris Capla kämpferisch. Im Gegensatz zu den Handballern hat er auch leichter reden. In einer einmaligen Kooperation der weltweit größten Arenen-Mogule, dem Finnen Harry Harkimo, der die Hamburger Halle gebaut hat und betreibt, und dem US-amerikanischen Milliardär Philip F. Anschutz, der 70 Prozent der Anteile an den Freezers hält, verfügt das Hamburger Eishockey über erhebliche finanzielle Mittel.
Dementsprechend einigten sich Harkimo, dem 30 Prozent der Anteile gehören, und Anschutz auf einen Vertrag mit fünf Jahren Laufzeit plus einer Option auf fünf weitere. Angesichts der enormen Verluste, die Anschutz allein mit den ehemaligen München Barons gemacht hat, muss der Hamburger Klon mit einem Etat von 4,5 Millionen Euro auskommen.
Die Handballer sehen sich mit anderen Problemen konfrontiert. Da der gesamte Unterbau des Vereins in Bad Schwartau verblieben ist, gehen inzwischen regelmäßig Spieler in Vereine, um das Jugendtraining zu unterstützen. So will man nicht nur zukünftige Handballspieler trimmen, sondern auch für einen Besuch der Spiele werben. "Wenn irgendwann mal 14 000 Leute hier sein sollten", phantasiert Managerin Busemann, "dann machen wir einen Sekt auf." Dazu sollte es dann reichen.
gruß
cds23
FRANKFURT LIONS - PLAY-OFF-TEILNEHMER SAISON 2002/03 !!!_____________________________________________________________________
Rechtschreibungsfehler??? - na klar, wer tut sie nicht machen!?
! ! ! ohne P E A R S O N macht es keinen spaß ! ! !