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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Frankfurt Lions
cds23 Offline

NHL-Star

Beiträge: 835

04.11.2002 11:40
Christoph Sandner #86 Antworten

#86 Christoph Sandner

„Da ist auf jeden Fall noch mehr drin“


Sie kamen mitten in der vergangenen Saison nach Frankfurt. Wo liegt der Unterschied zwischen der damaligen Saison und der jetzigen?

Die Mannschaft ist wesentlich professioneller, das geht auch bei den einzelnen Spielern los. Ich war ja vergangenes Jahr nicht von Anfang an dabei, insofern kann ich das nicht so ganz beurteilen. Aber es ist auf jeden Fall alles wesentlich professioneller. Durch die vielen Trainerwechsel im vergangenen Jahr kam dann auch Unruhe in die Mannschaft rein, ohne jetzt einem Trainer einen Vorwurf zu machen. Aber das nützen die Spieler mit der Zeit aus. Die jetzige Mannschaft hat auch wesentlich mehr Charakter.

Zuvor probierten Sie sich in Augsburg und Nürnberg, wurden dort aber fortgeschickt. Bei den Frankfurt Lions spielten Sie dann eine hervorragende Saison und auch in dieser Spielzeit strafen Sie alle Kritiker Lügen. Wie bewerten Sie das jetzt mit eigenem Abstand?

Ich glaube, das ist meine normale Leistung. Gut, die vergangene Saison war nicht so schlecht, auch wenn es mit der Mannschaft nicht so gut gelaufen ist. Ich habe auch in den Jahren davor eigentlich immer gute Leistungen gebracht. So war es auch in Augsburg, die wollten eigentlich auch, dass ich bleibe, da war die Saison auch nicht so schlecht für mich. Im Moment bin ich noch nicht ganz zufrieden, ich kann mich auf jeden Fall noch steigern, wie die ganze Mannschaft auch. Da ist auf jeden Fall noch mehr drin, und ich erwarte auch noch mehr von mir. Das wird auch noch kommen.

Sie spielten davor in der 2. Bundesliga. Gibt es noch mehr deutsche Spieler in Ihrem Alter, die in der 2. Liga spielen aber durchaus DEL-tauglich sind?

Ja, auf jeden Fall, da gibt es einige. Mit Sicherheit werden einige den Sprung auch noch schaffen. Es gibt auch immer wieder Beispiele von Spielern, die von der 2. Liga hoch kommen und in der DEL gute Leistungen bringen. Es gibt ja sehr viele Akteure, die wie ich aufgrund des Bosman-Urteils runter gegangen sind in die 2. Liga. Da gibt es noch viele, die das Potenzial für die DEL haben.


Warum erhalten sie Ihrer Meinung nach keine Chance?

Die Plätze sind natürlich auch begrenzt. Und man sieht ja auch, das einige Spieler aus der vergangenen Saison keinen Vertrag mehr in der DEL bekommen haben. Die Konkurrenz ist da. Die Anzahl der deutschen Spieler ist nun mal begrenzt. Und da ist es natürlich auch nicht leicht, einen Vertrag zu bekommen und viele scheuen es vielleicht auch. Bei mir war es ähnlich. Vor einigen Jahren hätte ich auch öfters wieder eine Chance in der DEL bekommen, aber ich habe eine gute Position gehabt, hatte viel Eiszeit, Verantwortung, und das sind natürlich Dinge, die einen eventuell weiterbringen. Auch für einen jungen Spieler ist es oft so. Ich war damals, als ich die Weltmeisterschaft in der Schweiz gespielt habe, der einzige Spieler aus der 2. Liga. Ich habe damals Verantwortung gehabt und viel Eiszeit bekommen, das merkt man dann auch spielerisch. Es ist oft nicht schlechter, in der 2. Liga zu spielen. Sicherlich, das Niveau ist nicht ganz so gut, aber für manchen jungen Spieler wäre es auch besser, bevor sie in der DEL auf der Bank sitzen, sich in der 2. Liga zu versuchen. Gerade wegen der Erfahrung. Und man hat auch viel mehr Spielpraxis, und auch ein guter Spieler kann dort vielleicht noch mehr Verantwortung übernehmen als in der DEL.

Wie sehen Sie die Chancen der Frankfurt Lions, die Play-Offs zu erreichen?

19 Spiele haben wir jetzt gemacht, da kann man schon ein Resümee ziehen. Wir bewegen uns um den achten Platz, also einen Play-Off Platz, aber es ist alles ziemlich eng. So wird es auch wieder bis zum Schluß sein. Ich glaube schon, dass wir gute Chancen haben. Wir können uns auf jeden Fall noch steigern, unsere Heimstärke ist ganz gut, wenn wir auswärts noch mehr Punkte holen würden, wäre es natürlich besser. Das Potenzial ist da.

Wie hat sich die Stimmung innerhalb der Mannschaft im Vergleich zu Vorsaison verändert?

Die Stimmung war vergangenes Jahr unter den Spielern auch nicht so schlecht. Sportlich waren wir schon ziemlich deprimiert. Wobei einigen Spielern das auch nicht viel ausgemacht hat. Das war eben die Charaktersache, die uns nicht weitergebracht hat. Jetzt versuchen alle, sich viel mehr gegenseitig zu helfen, die Jungs sind auch länger in der Kabine, trainieren noch mehr, man spricht noch mehr miteinander über das Eishockey. Es macht mehr Spaß.

Auswärts gelang bisher nur ein Sieg. Woran liegt es, dass nicht schon mehr Punkte auf fremden Eis eingefahren werden konnten?

Ich glaube, das ist gar nicht mal nur unser Problem. Man sieht es allgemein in der Liga. Die meisten Mannschaften sind ziemlich heimstark. Gerade die Mannschaften, die im Mittelfeld stehen, von Platz drei bis zwölf, haben, wenn man es nachschauen würde, wahrscheinlich alle eine viel bessere Heimbilanz. Das ist auch irgendwie normal. Wir müssen schauen, dass wir zuhause weiter stark bleiben. Und auswärts ein oder zwei Siege mehr, da würden wir ja schon viel weiter oben stehen. Es ist nur eine Kleinigkeit. Die Heimstärke ist schon das Entscheidende, gerade mit den Fans hier in Frankfurt im Rücken, das macht viel aus für uns.

Wer hat Ihrer Meinung nach die besten Chancen auf die Meisterschaft?

Ich glaube, dass diese Saison noch ausgeglichener als vergangenes Jahr ist. Ich habe von Mannheim vielleicht noch ein bißchen mehr erwartet. Berlin schätze ich ziemlich stark ein. Die Eisbären haben bis jetzt die stärkste Mannschaft, die werden auch lange oben in der Tabelle bleiben. Ich glaube, dass geht alles nur so ziemlich über Berlin. Aber die anderen Mannschaften sind schon sehr ausgeglichen. Und in den Play-Offs, das hat man vergangenes Jahr gesehen, kann viel passieren. Bis auf Berlin, bei denen ich sagen muss, dass die schon berechtigt da oben stehen, gibt es sechs oder sieben Mannschaften, die etwa gleichstark sind.

Wie sehen Sie die Entwicklung der DEL?

Nach dem Bosman-Urteil waren ziemlich viele „Zerstörertypen“ hier, die mehr Wert auf Strafzeiten gelegt haben. In der ganzen Liga war alles ein bißchen härter. Jetzt sind schon sehr viele gute Spieler da. Das Niveau wird besser. Sicherlich wäre es auch in meinem Interesse, wenn noch mehr Deutsche in der Liga spielen würden, gerade auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft. Teilweise wurde der Schritt ja schon vollzogen. Ich hoffe, dass man das Kontingent der deutschen Spieler erhöht. Ich sage jetzt nicht, dass das Kontingent der Ausländer reduziert werden sollte, sondern unseres erhöht. Das wäre wahrscheinlich gut für das ganze Eishockey in Deutschland. Aber es hat sich ja schon in den vergangenen Jahren gebessert.

Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben?

Ich würde schon sagen, dass ich ein technisch guter Spieler bin. Aber ich kann auch kämpfen und mich reinhängen. Ich glaube, ich habe keinen eklatanten Schwächen, bin eher ausgeglichen. Eher ein Allrounder, ich kann ja auch Mittelstürmer oder Außenstürmer spielen. Das ist dann, glaube ich, auch eine Stärke, vielseitig einsatzfähig zu sein. Ich kann das Spiel ganz gut lesen und bin eher ein kompakter Spieler.

Gab es oder gibt es ein Vorbild für Sie?

Eigentlich nicht. Man zieht sich von jedem Spieler etwas raus. Spieler wie Gretzky, die hat man letztendlich schon ziemlich verfolgt, das sind schon Vorbilder. Genauso wie Lemieux. Ich schaue mir gerne gute Spieler an, es macht einfach Spaß, sie zu beobachten. Und von jedem kann man da was lernen. Aber einen Speziellen habe ich nicht.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich habe einige Freunde in Frankfurt und treffe mich gerne mit ihnen. Ich spreche außer über Eishockey auch mal gerne über andere Sachen und mache auch viel am Computer, höre Musik und gehe ins Kino.

Was finden Sie toll an oder in Frankfurt?

Ich fühle mich doch eher wohl in einer Großstadt. Frankfurt ist eine Stadt, in der man einiges unternehmen kann, in der was los ist, in der man auch mal weggehen kann. Man trifft viele Leute, es ist doch so eine Multi-Kulti-Stadt, das ist auch, was sie interessant macht. Auch eine Businessstadt, man kann auch mal ins Theater gehen und ähnliches. Und man ist auch schnell auf dem Land, es ist nicht ganz so extrem wie vielleicht im Ruhrpott.

Was war Ihr bisheriger Karrierehöhepunkt?

Eigentlich mein erstes Länderspiel, oder dass Erreichen des Finales 1993/94 damals mit Köln gegen Düsseldorf, als wir im fünften Spiel leider im Sudden-Death verloren haben. Das war schon eine spannende Geschichte.

Die Fans hier in Frankfurt haben einen Spitznamen für Sie. Als „Solarman“ werden Sie hier langsam zur Legende. Wie finden Sie den Spitznamen?

Eigentlich finde ich ihn nicht so gut, aber wenn die Fans sich damit identifizieren können oder ihnen es gefällt, dann ist es okay. Aber grundsätzlich weiß ich gar nicht, wer auf den Namen gekommen ist. Ich höre es nicht ganz so gerne, aber es ist auch nicht schlimm.

Wie verbringen Sie Ihre Zeit auf den Auswärtsfahrten?

Viel lesen und Backgammon spielen.


gruß
cds23

FRANKFURT LIONS - PLAY-OFF-TEILNEHMER SAISON 2002/03 !!!_____________________________________________________________________

Rechtschreibungsfehler??? - na klar, wer tut sie nicht machen!?

! ! ! ohne P E A R S O N macht es keinen spaß ! ! !

JürgenThe Lion Offline

Selbst-Zitierer


Beiträge: 5.839

04.11.2002 13:13
#2 RE:Christoph Sandner #86 Antworten

Ich habe den guten Christoph beim Fitness Training persönlich kennen gelernt und muß sagen er ist extrem FIT und auch sehr sympatisch. Ich denke er ist der einzige Lion der auch am Ruhetag (Montag) noch trainiert!! Alle Achtung!!!!

Beste Grüße

Jürgen
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Welcome to the Jungle - TREVOR FOREVER !!
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Long live THE GOOD OLD FUCKING TABLE HOCKEY

Berry_Banane Offline

DEL-Spieler

Beiträge: 189

04.11.2002 16:44
#3 RE:Christoph Sandner #86 Antworten

In Antwort auf:
Ich denke er ist der einzige Lion der auch am Ruhetag (Montag) noch trainiert!! Alle Achtung!!!!

Nee Juergen, dem ist nicht ganz so. Der Stanton, Paul und der Stephane Richer gehen ebenfalls montags immer trainieren. Mein bester Kumpel arbeitet in dem Fitneß-Schuppen dort und sieht die da dann immer.


Grüße

Berry Banane


Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
(Charlie Chaplin)

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