Nach sieben Jahren bei den Mannheimer Adlern will Stéphane Richer den Frankfurt Lions mit seiner Erfahrung weiterhelfen
Von Matthias Kittmann (Arosa)
In Zivil sieht er aus wie einer aus dem Trainerstab. Vom Alter her mit der Tendenz in Richtung 40, an der Schläfe haben sich schon graue Schatten eingestellt. Ein erwachsener Mann eben, in einem anderen Beruf vielleicht Abteilungsleiter. Im Eishockey heißen Abteilungsleiter "Teamleader", Führungspersönlichkeiten. Stéphane Richer ist unbestritten eine Führungspersönlichkeit. Keiner, der lauthals Reden schwingt, aber wenn er spricht, hört jeder zu. Jeder. Vor dem ersten Testspiel der Frankfurt Lions am vergangenen Sonntag hat er die Ansprache in der Kabine vor dem Spiel gehalten. Da musste Trainer Lance Nethery gar nichts mehr weiter sagen. Die beiden verstehen sich ohnehin blind, denn sie haben vier Jahre in Mannheim zusammengearbeitet und dabei gemeinsam drei Meisterschaften gewonnen.
Eine Idealbesetzung, möchte man meinen. Aber genau diese Zusammenarbeit bei den Adlern macht die Sache bei den Lions, zumindest für viele Fans, auch ein wenig brisant. Denn es gibt in jedem Sport ungeschriebene Gesetze, und in der DEL lautet eines davon: Wechsel nie von Mannheim oder Kassel nach Frankfurt ! Und wenn doch, dann steht dir eine harte Zeit bevor. Greg Evtushevski und Brent Tully, die aus Kassel kamen, mussten das erleben. Aus Mannheim hat es bislang noch keiner gewagt, sieht man einmal von dem Nachwuchsspieler Philip Schumacher ab.
Und nun macht ausgerechnet Stéphane Richer den ersten Schritt, der langjährige Kapitän der Mannheimer, der mit sage und schreibe sieben Spielzeiten bei den Nordbadenern den Erzrivalen wie kein anderer verkörpert. "Es war auch für mich eine ,big decision',eine große Entscheidung", sagt Richer selbst, "ich habe in Mannheim bisher meine beste Zeit im Eishockey gehabt und mich dort wohlgefühlt." Sieben Jahre die gleichen Plätze und Gesichter haben dem 36-jährigen Franko-Kanadier aus Montreal auch ein Gefühl von Heimat gegeben. Warum also dann überhaupt der Wechsel ? Ein heikles Thema, und so ganz offen will er darüber nicht sprechen. Denn nach sieben Jahren, in denen man sich voll für den Klub eingesetzt hat, bedeutet zu bekommen, plötzlich zu alt zu sein, das tut weh. Erst recht, wenn keine klaren Worte gesprochen werden, sondern nur ein Angebot auf den Tisch flattert, das an Lächerlichkeit grenzt. "Da wusste ich", sagt Richer, "dass Mannheim kein Vertrauen mehr in mich hat." Also entschied er sich unter verschiedenen Angeboten für die Lions, "weil wir hier in dieser Saison etwas ganz Neues aufbauen können. Ein spannender Prozess und ein neuer Kick für mich".
Aber auch eine Situation, die er lange nicht mehr erlebt hat. Es gibt keinen festen Mannschaftsstamm, nur ein paar Überlebende des großen Reinemachens nach der vergangenen Saison. Da gibt es keine Erbhöfe, die Position im Team muss jeder für sich neu definieren. Um Eckpfeiler wie Stéphane Richer herum. "Ältere Spieler haben neben ihrer Erfahrung einen großen Vorteil", sagt Trainer Lance Nethery, "sie spielen nicht mehr für ihre eigene persönliche Statistik wie junge Spieler, die glauben, damit bessere Verträge zu bekommen. Die älteren wissen, dass nur der Teamerfolg wichtig ist." Deshalb sieht sich Richer auch selbst nicht als die große Führungsperson: "Leadership geht nicht von ein, zwei Leuten aus, sondern von jedem, ob alt oder jung. Denn in einem guten Team muss sich jeder verantwortlich fühlen, vom Jüngsten bis zum Ältesten." Und darin steckt auch das Geheimnis von Mannschaften, die Meister werden. "Es gibt kein anderes Geheimnis", sagt der, der vier Titel mit Mannheim geholt hat. Ein Geheimnis, das sie bei den Lions erst für sich entdecken müssen. "Das geht auch nicht von heute auf morgen, das entwickelt sich in der Vorbereitung, so wie hier in Arosa", sagt Richer.
Am 11. Oktober wird er jedoch trotz aller Abgeklärtheit nervöser sein als sonst. Denn dann steht er erstmals seit sieben Jahren im Derby zwischen Mannheim und den Lions auf der anderen Seite. Werden die Leute pfeifen oder buhen ? Wahrscheinlicher ist, das "Gentleman Rich" von beiden Seiten Ovationen bekommt.
In Antwort auf: weil wir hier in dieser Saison etwas ganz Neues aufbauen können. Ein spannender Prozess und ein neuer Kick für mich".
Aber auch eine Situation, die er lange nicht mehr erlebt hat. Es gibt keinen festen Mannschaftsstamm, nur ein paar Überlebende des großen Reinemachens nach der vergangenen Saison.
wir wollen schon wieder was neues aufbauen..is ja mal ganz was neues.....achja..und das grosse reinemachen nach der letzte saison..nicht zu vergessen,das "ich schieb alle in den main" vom vorjahr...wie war doch noch das motto vom jahr davor...???
UUUUUUIIIIIIII
In Antwort auf: Am 11. Oktober wird er jedoch trotz aller Abgeklärtheit nervöser sein als sonst. Denn dann steht er erstmals seit sieben Jahren im Derby zwischen Mannheim und den Lions auf der anderen Seite. Werden die Leute pfeifen oder buhen ? Wahrscheinlicher ist, das "Gentleman Rich" von beiden Seiten Ovationen bekommt.
Ich denke nicht, daß er von beiden Seiten Ovationen bekommt. Ich denke eher, daß auf Mannheimer Seite sehr viele pfeiffen werden, da sehr viele Leute froh sind das er weg ist.
3.offizieller BienchenFan
wenn euch was nicht interessiert, dann lest es halt einfach nicht
Da sähe man, wieviel Niveau die Mannheimer hätten.
Ein Großteil des Erfolges wurde unter anderem mit Stanton und Richer gefeiert. Wenn man alte Helden dann auspfeift, weil sie bei anderen Vereinen spielen, sind diese Leute ja nur noch arm.
Aber was solls, solche Hirnies haben wir ja auch...
Woody the Lion
Member of "Hannover - Ich war dabei"
Member of "Ich will zurück nach Punta Cana"
Das denke ich mir auch, aber schau Dich in den anderen Foren um, da siehst Du wie die leute darüber denken. Mir ist das egal bei welchem Verein Richer spielt. Solange er noch spielt, werde ich sein trikot tragen und basta. Ich habe auch kein Problem damit, ein Frankfurt trikot in mannheim zu tragen.
3.offizieller BienchenFan
wenn euch was nicht interessiert, dann lest es halt einfach nicht
Sympathien wird Stéphane Richer in Mannheim immer haben und so wird man ihn auch empfangen. Aber nicht jeder verfällt in eine solche Heldenverehrung, dass er übersieht wie stark Richer nachgelassen hat. Und wenn er weiterspielen will, finden es viele besser wenn er dies woanders tut, anstatt sich seinen guten Namen in Mannheim zu versauen.
Ihm wünsche ich in Frankfurt viel Erfolg, den Lions weniger
@Paige:
Das hat auch nichts mit Helderverehrung zu tun, nur wenn ein Spieler 7 Jahre für einen Verein die Knochen hinhält (im eishockey eine Ewigkeit) dann ist jeder Pfiff, ein Hinweis auf den Intellekt desjenigen der pfeift.
Richer war mit Mannheim in der Vergangenheit sehr erfolgreich. dass sollte man anerkennen.
Aber wie gesagt, einige Hirnies gibt es ja auch hier bei uns.
Woody the Lion
Member of "Hannover - Ich war dabei"
Member of "Ich will zurück nach Punta Cana"
Klar gibt es Leute, die Richer Applaus zollen werden, aber ich denke mir ganz einfach, die Mehrheit wird ihn auspfeiffen egal wie sehr er seine Knochen für die Adler hingehalten hat. Vielleicht habe ich auch die falsche Auffassung zu der Sache, aber ich weiß, daß auch ein Pavel Groß ausgepfiffen wurde und er hat bekanntlichermassen auch einiges für die Adler geleistet, oder????
Oder was genau stört Dich an meiner Aussage???
3.offizieller BienchenFan
wenn euch was nicht interessiert, dann lest es halt einfach nicht
Pavel Gross hat viele Sympathien verloren im Zusammenhang mit seinem Wechsel. Ist nun schon dreieinhalb Jahre her, so genau weiss ich auch nicht mehr wer damals was wann gesagt hat, aber diese Situation war einfach anders. Der hat die Fans ziemlich veralbert, Richer hat mit offenen Karten gespielt.
Und Pavels Play-Off-Auftritt mit den Caps in Mannheim hat natürlich auch nicht zum besseren Verständnis beigetragen
Du sagst viele würden ihn auspfeifen weil man froh ist dass er weg ist. Und so stimmt das einfach nicht. Warum, hab ich bereits oben geschrieben.
Ich würde sagen, lassen wir uns einfach überraschen was beim ersten aufeinander treffen passiert, ok??
3.offizieller BienchenFan
wenn euch was nicht interessiert, dann lest es halt einfach nicht
Ich muß sagen die Aussagen von euch überraschen mich doch.
Ich dachte, Richer wäre eine große Identifikationsfigur in Mannheim gewesen und daß man ihm für die
geleisteten Jahre dankbar sei. Gab es denn noch andere Schwierigkeiten, außer einem vermeintlichen Leistungsabfall?
Das ist doch eigentlich völlig subjekiv ob die fans nun einen ex Spieler verehren und ob er einmal große Symphatien besaß oder immernoch besitzt. Schade ist es allemal, wenn ein Spieler 7 Jahre bei einem Verein verbrachte und die meisten davon auch noch erfolgreich waren.
Wenn man das auch nicht zwnagsläufig erwarten muß, denn Gehalt hat er ja auch 7 Jahre lang bezogen.
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