Eishockey NEWS
Deutsches Element wird verstärkt
Mit Colin Danielsmeierzehnten "Einheimischen" verpflichtet
FRANKFURT. Verwandeln sich die Frankfurt Lions zum "German Team" der DEL ? Fast könnte man es meinen. Wie Eishockey NEWS erfuhr, haben die Lions als weiteren Deutschen Collin Danielsmeier vom Meister Kölner Haie verpflichtet. Der 21-jährige Iserlohner war gegen Ende der regulären Saison von den Roosters zu den Haien gewechselt und hat in der Play-off-Runde ein Tor für den Champion gemacht. Mit diesem zehnten Einheimischen haben die Frankfurter nun mehr Deutsche im Kader, als Spieler mit ausländischer Lizenz (neun). Dabei ist noch gar nicht Jonas Stöpfgeshoff eingerechnet, der als Sohn zweier in Schweden lebenden Deutschen auf seine Wiedereinbürgerung wartet und Dennis Almagro aus dem eigenen Nachwuchs sowie der Bad Nauheimer Torhüter Jan Guryca, die beide eine Förderlizenz bekommen sollen.
Allerdings lohnt ein genauer Blick auf die "deutsche Karte", um das Gewicht der Deutschen im Lions-Kader zu beurteilen. Sechs der zehn sind Lizenzspieler über 23 Jahre, die anderen vier Förderlizenzspieler. Chancen, auch regelmäßig zu spielen, haben von den U 23-Spielern vermutlich nur zwei: Pascal Appel, der eine ansprechende Saison bei den Lions absolvierte und Collin Danielsmeier als robuste Spieler für die vierte Reihe. Matthias Frenzel dürfte als siebter oder achter Verteidiger nur selten zum Einsatz kommen, Stürmer Marian Dejdar scheint trotz seines Lehrjahres in Kanada ebenfalls (noch) kein Kandidat für die Stammformation. Unter den sechs deutschen Lizenzspielern ist Torhüter Leo Conti die eindeutige Nummer zwei hinter dem Franke-Kanadier Dominic Roussel. Als Feldspieler dürften Verteidiger Michael Bresagk und die Stürmer Christoph Sandner, Jung-Nationalspieler Robert Francz, Robert Busch und Jason Dunham gesetzt sein. Insgesamt sieben spielfähige deutsche Feldspieler.
Wer kommt ? Derzeit stehen vier für die Abwehr fest (Stewart Malgunas, Stéphane Richer, Paul Stanton und Chris Snell), sowie vier für den Angriff (Marc Fortier, Victor Gervais, Rick Girard und Rusty Fitzgerald). Drei der noch möglichen vier Ausländerlizenzen wollen die Lions bis zu Saisonbeginn noch vergeben, eine für die Verteidigung und zwei für den Angriff im Bereich "Top-Spieler". So hält sich Manager Bernie Johnston derzeit in Kanada zu Sondierungsgesprächen mit Len Barrie und der Beobachtung eines treffsicheren Flügelspielers auf.
Somit zeichnet sich eine Marschroute der Lions für die Saison 2002/2003 ab. Die Defensive ist das Fundament, mit Snell, Richer, Stanton und Malgunas und einem weiteren Top-Ausländer bauen die Frankfurter auf internationale Klasse mit reichhaltiger Erfahrung. Für den Angriff ist folgende Philosophie offenkundig: ZweiTop-Center (Marc Fortier und z.B. Len Barrie) spielen mit zwei Scorern (Girard plus Mister X) und zwei Wühlern mit Scorerqualitäten (Gervais und Fitzgerald) zusammen. Die dritte und vierte Reihe bilden die Deutschen mit Jason Dunham und Christoph Sandner als Rudelführern.
Matthias Kittmann
http://www.lions-database.de