Disziplinlose Lions verhindern in München ein Debakel
Was war das denn für ein Spiel? Erst schienen die Frankfurt Lions in der DEL bei den München Barons alles vergessen zu haben, was sie zuletzt unter ihrem neuen Trainer Butch Goring gelernt hatten und lagen nach 30 Minuten mit 0:4 zurück. Dann hätten sie den Rückstand fast noch aufgeholt, obwohl sie zwischendurch auch noch zwei Akteure durch eine Spielerdauerdisziplinarstrafe verloren und unterlagen nur knapp mit 4:5 (0:2, 1:2, 3:1).
Aber dennoch, alles in allem war die Partie ein Rückschritt. Besonders die neu verordnete Disziplin, nur sechs Strafminuten in Berlin, musste den Lions-Spielern Unmenschliches abverlangt haben. In München brach sich der "Urtrieb" wieder seine Bahn. Nach einigen Hinausstellungen nutzten die Barons in der 18. Minute ein Powerplay durch David Oliver. Und nur 55 Sekunden später traf Peter Douris zum 2:0. Bei beiden beiden Toren machte der für den gesperrten Eldon Reddick im Tor stehende Leo Conti keine gute Figur.
Die machte in diesem Drittel als einziger Robert Francz, der in einem spektakulären Faustkampf ohne Handschuhe den Münchner Andrew Schneider klar nach Punkten besiegte. Leider wird er nun am Sonntag gegen Essen gesperrt sein.
In der 30. Minute kassierten die Lions einen weiteren ihrer schon berüchtigten Doppelschläge: Peter Abstreiter und Greg Johnston brauchten für das 4:0 nur 23 Sekunden, ehe Johnny Walker das erste Lions Tor erzielte. Plötzlich kam die Mannschaft ins Spiel, nur unterbrochen von einer weiteren Spieldauerstrafe für Brent Tully nach einem Kopfstoß gegen seinen Dauergegner Alexander Serikow, womit Tully ebenfalls für ein Spiel gesperrt ist.
Mit nur noch vier Verteidigern brachten die Lions gleichwohl ins Schwitzen. Alexander Seliwanow verkürzte zu Beginn des Schlussabschnitts auf 2:4, München erhöhte noch einmal, doch in der 55. Minute stand es auf einmal nur noch 4:5, nachdem Iain Fraser und Greg Evtushevski die nachlässigen Barons düpiert hatten. Mehr aber ging nicht. kit
4:5 – Lions wachen bei den Barons viel zu spät auf
München. Die Realität hat den neuen Trainer Butch Goring und die Frankfurt Lions schnell wieder eingeholt. Nach zwei glücklichen 4:3-Erfolgen gegen Augsburg und in Berlin stecken die Lions nach der knappen, aber erwarteten 4:5 (0:2, 1:2, 3:1)-Niederlage beim Meisterschaftsaspiranten München Barons wieder mitten im Abstiegskampf. Am Sonntag (18.30 Uhr) gastieren die Moskitos Essen in Frankfurt.
Zwei Doppelschläge der Barons führten zur Entscheidung, auch von der von Goring beschworenen Disziplin war beim dritten Spiel unter der Regie des Stanley-Cup-Siegers herzlich wenig zu spüren. So kassierten die stark ersatzgeschwächten Gäste das 0:1 (18.) durch Oliver während einer Strafzeit, beim 0:2 (Douris) nur 55 Sekunden später patzte Ersatzkeeper Conti bereits zum zweiten Mal. Am Sonntag steht Stammkeeper Reddick (Ablauf von vier Spielen Sperre) endlich wieder zur Verfügung.
Neben den Punkten verloren die Lions gleich zwei Cracks durch Spieldauer-Disziplinarstrafen. Francz gewann zwar den Boxkampf gegen den ebenfalls in die Kabinen geschickten Schneider, ist aber nun ebenso wie Verteidiger Tully (wurde im letzten Drittel vorzeitig zum Duschen geschickt) im wichtigen Spiel gegen Essen gesperrt.
Die Barons erhöhten durch Johnston und Abstreiter im Mitteldrittel mit einem weiteren Doppelschlag in knapp drei Minuten auf 4:0, die Frankfurter schlugen durch Walker und Selivanov zum 2:4 zurück. Douris erhöhte auf 5:2 (52.), aber Fraser und Evtushevski (53. und 55.) machten die Partie noch einmal spannend. (el)
Wie ein begossener Pudel schlich Leonardo Conti vom Eis. Der zweite Torwart der Frankfurter Lions hatte die Chance fallen lassen, die neue Nummer 1 zu werden. 4:5 (0:2, 1:2, 3:1) verloren die Löwen bei den München Barons, und zwei Tore gingen auf Contis Kappe.
Dabei hatte der 23-jährige Keeper den für vier Spiele gesperrten Eldon "Pokey" Reddick dreimal bestens vertreten. Doch gestern Abend flatterten Contis Nerven. In der 18.Minute ließ er den Puck vor Oliver fallen, fette Beute für den Kanadier - 0:1. Knapp 60 Sekunden später der nächste Klops.
Conti lässt nach Kenedy-Solo abprallen - 0:2 durch Douris. Durch Abstreiter (30.) und Johnston (31.) zogen die Barons auf 4:0 davon. Walker (33.) und Seliwanow (42.) verkürzten auf 2:4, nochmals Douris (52.) zum 5:2. Der tolle Endspurt von Fraser (3:5/52.) und Evtushevski (4:5/55.) kam zu spät. Morgen steht wieder Reddick im Löwen-Kasten ...
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mell. MÜNCHEN. Der zarte Aufschwung der Frankfurt Lions unter ihrem neuen Cheftrainer Butch Goring ist am Freitag abend in München unglücklich zu Ende gegangen. Sieben Spieltage vor Schluß der Vorrunde unterlagen die Frankfurter, Elfter der Deutschen Eishockey Liga, dem Tabellendritten München Barons knapp 5:4. Oliver (18.Minute), Douris (19. und 44.), Abstreiter (30.) und Johnston (31.) trafen für den überlegenen Playoff-Anwärter aus München. Die Frankfurter Treffer erzielten John Walker (33.), Alexander Seliwanow (42.), lain Fraser (45.). und Greg Evtuschevski (55.)
Von einer belebenden Wirkung der beiden 4:3-Erfolge in dieser Woche gegen Augsburg und die Berlin Capitals war im fehleranfälligen Spiel der Löwen allerdings kaum etwas zu bemerken. Daß sie den Barons so gefährlich zu Leibe rückten, verdankte Gorings Mannschaft dem großen Leichtsinn der Münchner. Das erste Drittel verlief weitgehend ereignislos. Nur gelegentlich wagten die Hessen sich für jeweils kurze Zeit ins Revier der Barons. Diese seltenen Konterversuche endeten aber harmlos. Die Bayern, die die letzten vier Partien gegen die Hessen gewonnen hatten, betrachteten die Frankfurter offenbar nicht als ernsthaften Gegner und nahmen deren tempo- und mutloses Spiel zunächst an. Turbulent wurde es erst in den letzten beiden Minuten des Drittels, als David Oliver in der 18.Minute einen Abpraller zur Münchner Führung verwandelte. Eine Minute später baute Peter Douris die Führung der Heimmannschaft aus, was in Frankfurter Reihen offenbar Robert Francz besonders frustrierte. Kurz vor Drittelschluß ließ er sich auf eine derbe Prügelei mit Schneider ein, wonach beide Duellanten mit einer Spieldauerstrafe vom Eis geschickt wurden.
Im zweiten Durchgang wagten die Lions ein wenig mehr, wurden dafür jedoch bestraft. Erst als die Münchner nach Johnstons 4:0 im sicheren Gefühl des Sieges nachließen und fahrlässig ihre Abwehr entblößten, erstritten sich die Lions mehr Spielraum - Walker, Seliwanow, Fraser und Evtuschevski verkürzten den Rückstand auf 5:4. Am Ende blieben es Treffer ohne Wert.
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Lions verlieren 4:5 bei den München Barons Erste Schlappe für Trainer Goring
München (ms). Da dachten doch einige Frankfurter Eishockeyfans schon wieder, dass ihre Mannschaft gar nicht so schlecht ist und nur der richtige Trainer gefehlt hat. Der schien Butch Goring zu heißen. Aber nach zwei Siegen in den beiden ersten Spielen ist auch diese Illusion wieder vorbei. Beim ersten richtig schweren Gegner, den München Barons, kassierten die Löwen ein 4:5 (0:2, 1:2, 3:1).
In München hat man mal wieder gesehen, was da für eine Mannschaft auf dem Eis steht. Wenn es mal läuft, dann wird sich bemüht, aber in jedem Spiel legen die Herrschaften immer mal ein Päuschen ein. So war es auch diesmal wieder. Die Lions spielten ganz ordentlich mit, aber durch zwei Doppelschläge der Gastgeber gerieten sie aussichtslos 0:4 zurück.
Im ersten Drittel hielten die Löwen lange ein 0:0, um dann innerhalb von 55 Sekunden in der 18. und 19.Minute durch Oliver und Douris 0:2 in Rückstand zu geraten. Ein ähnliches Bild nach zehn Minuten des zweiten Drittels. Diesmal trafen Abstreiter und Johnston innerhalb von 23 Sekunden.
Es spricht für die neue verbesserte Einstellung der Frankfurter, dass sie trotzdem nicht die Flinte ins Korn warfen und Johnny Walker auf 1:4 verkürzte (33.). Zu Beginn des Schlussdrittels sorgte Alexander Seliwanow mit dem 2:4 (42.) sogar wieder für ein Fünkchen Hoffnung. Selbst nach einem neuen Doppelschlag (diesmal aber auf beiden Seiten) blieb Hoffnung. Das 2:5 von Douris (52.) verkürzte Fraser 24 Sekunden später erneut. Und als Greg Evtushevski sogar auf 4:5 verkürzte (55.) schien altes möglich. Aber zum Ausgleich reichte es doch nicht mehr.
50. Barons-Tor für Douris und ein verärgerter Coach Simpson
Selten übt Barons-Coach Sean Simpson Kritik in der Öffentlichkeit. Ist der 42jährige Kanadier mit englischem Paß unzufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge, schließt er nach dem Spiel die Kabinentür und redet Tacheles unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Ganz anders war das nach dem 5:4 (2:0, 2:1, 1:3)-Sieg über die Frankfurt Lions.
Zwar gab es auch diesmal eine längere Aussprache in der Kabine, aber der Unmut des Erfolgscoaches war in der anschließenden Pressekonferenz immer noch nicht verflogen. Was Simpson auf die Palme brachte, war die Leichtfertigkeit, mit der die Barons einen 4:0-Vorsprung fast verspielten. „Mit unserer Leistung kann man einfach nicht zufrieden sein. Wir müssen uns steigern, sonst gibt es in diesem Jahr für uns kurze Play-offs, dann ist blitzschnell Schluß.“ Zu keinem Zeitpunkt hätte sein Team „unser normales Spiel gefunden. Zu viele Spieler sind derzeit mit ihrer Konzentration nicht bei der Sache.“ Dabei hätten die Münchner gut und gerne anstatt mit 4:0 mit 6:1 oder 7:1 zur Spielmitte führen können. Aber Lässigkeit in der Chancenverwertung und katastrophales Defensivverhalten brachten die Hessen wieder ins Spiel. Der negative Höhepunkt aus Sicht der Barons war der „Shorthander“ von Greg Evtushevski, der in der 55. Minute zum 4:5-Anschlußtreffer führte. Simpson: „Ich kann derzeit keine drei Spieler von uns nennen, die in Play-off-Form sind. Jeder muß in nächster Zeit hart an sich arbeiten.“ Auf die Frage, wieso seine Mannschaft durch die Olympiapause außer Tritt gekommen sei, meinte der Trainer: „Künast, Schubert und Wheeldon sind etwas überbelastet, die anderen sind unterbelastet. Wahrscheinlich haben sie in der Pause zu viel Ruhe gehabt.“ Der Chefcoach kündigte indirekt an, daß er jetzt den Druck im Training etwas erhöhen werde.
Dabei lief es zunächst im Spiel der Barons nach Plan. Zwar versagte Schiedsrichter Holger Gerstberger in der 6. Minute einem Treffer von Shane Peacock wegen angeblichen Torraumabseits von Manuel Kofler die Gültigkeit. Aber in der 18. Minute war es dann soweit. Ein Schlagschuß von Peacock im Powerplay ließ Leonardo Conti nach vorne abprallen, wo David Oliver unbedrängt nur noch ins leere Tor einschieben brauchte. Nur 55 Sekunden später das 2:0. Mike Kennedy hatte abgezogen, Peter Douris brachte die Schlägerspitze an den Puck, auch Lions-Torhüter Conti berührte das Spielgerät mit der Kelle, wodurch die Scheibe Richtung Tor hoppelte, bevor sie der Goalie nur noch Millimeter hinter der Linie abwehren konnte. Gerstberger, der optimal stand, entschied sofort auf Tor (19.). Das besondere an diesem Treffer: Es war der 50. von Douris für die Barons im 150. Spiel inklusive Play-offs. Anschließend gab´s für die Zuschauer noch eine interessante Boxeinlage. Obwohl normalerweise eine andere Gewichtsklasse, schlug sich der Münchner Andy Schneider gegen den Frankfurter Robert Francz mehr als beachtlich. Das Schiedsrichtergespann ließ die beiden Kontrahenten austoben, schickte sie anschließend zum Duschen, weil beide sich ihrer Handschuhe entledigt hatten. Bitter für die Barons: Aushilfsverteidiger Schneider fehlt damit den Münchnern im Spiel gegen seinen Ex-Club Schwenningen am Sonntag. Dazu verletzte sich Christoph Schubert noch am Knie (Einsatz fraglich), womit die ohnehin schon enge Personaldecke in der Defensivabteilung weiter schrumpfen würde.
Im Mittelabschnitt dauerte es bis zur 30. Minute, ehe der nächste Torjubel ausbrach. Barons-Goalie Boris Rousson rettete mit einem tollen Save ohne Schläger gegen Alexander Selivanov, den sich daraus entwickelnden Konter schloß Peter Abstreiter zum 3:0 ab. 23 Sekunden später gar das 4:0. Ein Break brachte Verteidiger Greg Johnston an der blauen Linie an die Scheibe. Alleine lief er auf Lions-Torhüter Conti zu, zog nach rechts und beförderte das Spielgerät aus spitzem Winkel unter das Quergestänge. Wie aus heiterem Himmel dann das 1:4 (33.). Rousson wehrte einen Schuß von Evtushevski ab und, obwohl zwei Barons-Verteidiger am Torraum postiert waren, Johny Walker kam mutterseelenallein zum Schuß und traf.
Zu Beginn des Schlußabschnitts verkürzte zunächst Lions-Torjäger Selivanov auf 2:4 (42.). Anschließend dezimierten sich die Hessen weiter. Nach einer Rangelei zwischen Brent Tully und Alexander Serikow, die sich bereits im 1. Drittel duellierten, ließ sich der Frankfurter zu einem Kopfstoß hinreißen. Während gegen Serikow in dieser Szene zwei plus zwei Strafminuten verhängt wurden, bekam Tully für sein Vergehen fünf plus Matchstrafe. Beim anschließenden Vier gegen Vier stellte Douris mit seinem zweiten Treffer den alten Drei-Tore-Abstand wieder her (52.). Doch bereits 24 Sekunden später klingelte es im Münchner Kasten. Iain Fraser lief in einen Barons-Paß an der blauen Linie, verwandelte die anschließende 1:1-Situation gegen Rousson eiskalt zum 3:5. Als dann in der 55. Minute bei numerischer Unterlegenheit Evtushevski einen Querpaß von Fraser zum 4:5 verwertete, mußten die Barons nochmals zittern. Doch Frankfurts Coach Butch Goring nahm erst 13 Sekunden vor dem Ende seinen Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis – zu spät. Damit gewannen die Münchner auch den vierten Saisonvergleich gegen ihren einstigen „Angstgegner“ Frankfurt.
„Wir haben heute gegen eine der besseren DEL-Mannschaften verloren“, resümierte Lions-Trainer Goring. „Mein Team hat über 60 Minuten hart gearbeitet, nie aufgegeben. Es war ein sehr schnelles, von beiden Mannschaften äußerst offensiv geführtes Spiel.“
Die Barons treten bereits am Dienstag, 5.3.2002, 19.30 Uhr, erneut in der Olympia-Eishalle an. Gegner der Münchner, die nach dem 53. Spieltag punktgleich mit Krefeld und Mannheim (107 Zähler) auf Rang drei liegen, sind dann die Revier Löwen Oberhausen.
Stenogramm, 01.03.2002
München Barons - Frankfurt Lions 5:4 (2:0 2:1 1:3)
Tore: 1:0 (17:09) David Oliver (Shane Peacock, Derek Plante - 5:4), 2:0 (18:04) Peter Douris (Christoph Schubert, Mike Kennedy), 3:0 (29:15) Peter Abstreiter (Peter Douris, Christoph Schubert), 4:0 (29:38) Greg Johnston (Jörg Handrick, Mike Kennedy), 4:1 (32:27) John Walker (Iain Fraser, Greg Evtushevski), 4:2 (41:44) Alexander Selivanov (Vadym Slivchenko, Rick Girard), 5:2 (51:10) Peter Douris (Shane Peacock, Mike Kennedy - 4:4), 5:3 (51:34) Iain Fraser (Greg Evtusshevski, Stewart Malgunas - 4:4), 5:4 (54:21) Greg Evtushevski (Iain Fraser, Robin Doyle - 4:5).
Strafminuten: München 10 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe für Alexander Serikow, Frankfurt 16 plus 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe für Robert Francz plus 5 plus Matchstrafe für Brent Tully (Kopfstoß).
Zuschauer: 2322.